Wilmer, André: Entwicklung und Evaluation eines Best-Practice-Modells zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit bei ambulanten Krebspatienten. - Bonn, 2016. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-43510
@phdthesis{handle:20.500.11811/6762,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-43510,
author = {{André Wilmer}},
title = {Entwicklung und Evaluation eines Best-Practice-Modells zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit bei ambulanten Krebspatienten},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2016,
month = may,

note = {Die Kombination von Chemo- und Supportivtherapie und weiterer Therapien bei Komorbidität erhöht das Risiko für arzneimittelbezogenen Probleme. Ziel des Projektes war die Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit bei Krebspatienten durch ein multiprofessionelles Medikationsmanagement.
Es wurde mehrere patientenindividuell einsetzbare Module entwickelt. Dazu gehören ein Basismodul zur Medikationsanalyse sowie Module für die Symptome Übelkeit und Erbrechen, Mukositis, Fatigue und Schmerzen. Jedes Modul beinhaltet Maßnahmen auf Ebene des Personals, der Therapie und des Patienten. Für die Evaluation des Modells wurde ein deutscher Kernfragebogen der Patient-Reported Outcomes Version der Common Terminology Criteria for Adverse Events (PRO-CTCAE) validiert und eine Basiserhebung zur Untersuchung der Symptomlast bei Krebspatienten durchgeführt. Das Modell wurde dann in Form einer randomisierten, zweiarmigen Interventionsstudie evaluiert. Primärer Endpunkt war die Zeit bis zum Auftreten von Übelkeit und Erbrechen, Mukositis, Fatigue oder Schmerzen der PRO-CTCAE-Scores 3 oder 4, gemessen über fünf Therapiezyklen. Sekundäre Endpunkte waren der Anteil an Patienten mit entsprechenden Symptomen je Zyklus, die gesundheitsbezogene Lebensqualität und die Patientenzufriedenheit mit der Information. Zusätzlich wurden semistrukturierte Interviews mit Patienten und den beteiligten Berufsgruppen durchgeführt.
Der deutsche PRO-CTCAE-Kernfragebogen wurde anhand der Daten von 262 Krebspatienten validiert. Dabei konnten die Reliabilität und Validität gezeigt werden. Die Basiserhebung mit insgesamt 79 Patienten bestätigte eine hohe Symptomlast bei Patienten unter Chemotherapie. Für die Studie zur Evaluation des Modells wurden 26 Patienten in die Interventions- und 25 in die Kontrollgruppe eingeschlossen. Die mediane Zeit bis zum Auftreten von Symptomen der PRO-CTCAE-Scores 3 oder 4 konnte von zwei Zyklen in der Kontroll- auf drei Zyklen in der Interventionsgruppe verlängert werden. Die Ergebnisse waren jedoch nicht statistisch signifikant. Ein Trend zu einem späteren Auftreten schwerwiegender Symptome konnte dennoch für alle vier untersuchten Symptome beobachtet werden. Ein Einfluss des multiprofessionellen Medikationsmanagements auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität und die Patientenzufriedenheit mit der Information konnte nicht gezeigt werden. Die Akzeptanzanalyse zeigte eine hohe Zufriedenheit der Patienten und beteiligten Berufsgruppen. Probleme wurden in der Kommunikation und der Dokumentation gesehen.
Das Modell ist patientenindividuell einsetzbar. Die Ergebnisse deuten auf eine Verzögerung des Auftretens von schwerwiegenden Symptomen durch ein multiprofessionelles Medikationsmanagement hin. Mit dem PRO-CTCAE-Kernfragebogen steht nun ein valides Instrument zur Erhebung der Symptomlast durch den Patienten zur Verfügung.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/6762}
}

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