Oostendorp, Rebekka: Wohnstandortentscheidungen von Doppelverdienerhaushalten : Zum Zusammenwirken von Wohnen und Arbeiten in der polyzentrischen Stadtregion Köln / Bonn. - Bonn, 2014. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-38195
@phdthesis{handle:20.500.11811/6196,
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school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2014,
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note = {Veränderungen in Gesellschaft und Arbeitswelt haben dazu geführt, dass die Zahl der Doppelverdienerhaushalte stark gestiegen ist und sie einen großen Anteil in der Gesellschaft einnehmen. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass die Anforderungen an Flexibilität und Mobilität im Arbeitsleben zugenommen haben. Infolgedessen stehen viele erwerbstätige Paare, die in einem gemeinsamen Haushalt leben möchten, vor der Herausforderung, zwei Arbeitsorte mit einem gemeinsamen Wohnort zu vereinbaren. Vor diesem Hintergrund werden in dieser Arbeit die Wohnstandortentscheidungen von Doppelverdienerhaushalten analysiert. Den räumlichen Bezugsrahmen bildet die polyzentrische Stadtregion Köln/Bonn mit ihren vielfältigen Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten und infrastrukturellen Verflechtungen. Dabei werden Haushalte unterschiedlicher Lebensphasen und Arbeitszeitarrangements sowie in unterschiedlich charakterisierten Wohnquartieren betrachtet.
Die Thematik wurde in der Region Köln/Bonn empirisch untersucht. Es wurde analysiert, wie Doppelverdienerhaushalte in der Region wohnen und arbeiten, welche Einflussfaktoren die Such- und Entscheidungsprozesse bei der Wohnstandortwahl prägen und welche ergänzenden Maßnahmen zu einer Vereinbarung von Wohnen und Arbeiten beitragen können. Die Grundlage bildet eine schriftliche Haushaltsbefragung in fünf ausgewählten Wohnquartieren. Aufbauend darauf wurden leitfadengestützte qualitative Interviews mit Doppelverdienerhaushalten in der Region geführt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Wohnstandortentscheidungen von Doppelverdienerhaushalten in hohem Maße durch die Lebensphasen und individuellen Präferenzen der Haushalte geprägt sind. Beispielsweise hat das Vorhandensein von Kindern im Haushalt einen großen Einfluss auf die Umzugsgründe, Wanderungsdistanzen und Wohnstandortkriterien der Doppelverdienerhaushalte. Der Einfluss individueller Präferenzen wird unter anderem in dem hohen Stellenwert der Eigenschaften des Wohnquartiers deutlich. In Bezug auf die spezifische Erwerbssituation der Doppelverdienerhaushalte konnte gezeigt werden, dass die Erreichbarkeit der Arbeitsorte bei der Wohnstandortentscheidung für viele Haushalte wichtig ist, jedoch nicht unbedingt an erster Stelle steht. Dies schlägt sich unter anderem in vielfältigen räumlichen Mustern der Wohn- und Arbeitsorte nieder.
Darüber hinaus hat die Untersuchung einige geschlechtsspezifische Erkenntnisse hervorgebracht, die auf den zeitlichen Arbeitsumfang der Frau zurückgeführt werden können. Sind beide Partner in Vollzeit erwerbstätig, bringt dies auch eine eher gleichberechtigte Berücksichtigung der Erwerbstätigkeit bei der Wohnstandortentscheidung mit sich. Dagegen konnte sowohl bei den arbeitsbezogenen Umzugsgründen als auch bei den Wohnstandortkriterien festgestellt werden, dass eine Vollzeit-Erwerbstätigkeit des Mannes im Vergleich zu einer Teilzeit-Erwerbstätigkeit der Frau einen stärkeren Einfluss auf die gemeinsame Wohnstandortentscheidung hat.
Die Wohnstandortentscheidungen der Doppelverdienerhaushalte sind insgesamt dadurch gekennzeichnet, dass viele verschiedene Kriterien gleichzeitig beachtet werden. Die Haushalte versuchen dabei, die Bereiche Wohnen, Arbeiten und Alltagsleben entsprechend ihrer individuellen Lebenssituation miteinander zu vereinbaren und möglichst eine zufriedenstellende Situation für alle Haushaltsmitglieder herzustellen. Paare, bei denen beide Partner in Vollzeit arbeiten, werden dabei vor besonders große Herausforderungen gestellt.
Einige Doppelverdienerhaushalte entwickeln über die Wohnstandortentscheidung hinaus weitere Maßnahmen oder Strategien, um den Anforderungen des Arbeitslebens zu begegnen und einen gemeinsamen Wohnstandort mit zwei Arbeitsleben zufriedenstellend und längerfristig vereinbaren zu können. Dazu gehören beispielsweise die Wahl eines bestimmten Arbeitsortes, die Bereitschaft für lange Pendelwege oder je nach Angeboten der Arbeitgeber auch Arbeit im Home-Office oder flexible Arbeitszeiten.},

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