Kang, Jonathan Chul-Hwan: Untersuchungen über den Einfluss von Chloroquin und Desethylchloroquin auf die verschiedenen Entwicklungsstadien der Malariaerreger Plasmodium yoelii nigeriensis und Plasmodium falciparum (Coccidia: Plasmodiidae). - Bonn, 2003. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-01137
@phdthesis{handle:20.500.11811/1835,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-01137,
author = {{Jonathan Chul-Hwan Kang}},
title = {Untersuchungen über den Einfluss von Chloroquin und Desethylchloroquin auf die verschiedenen Entwicklungsstadien der Malariaerreger Plasmodium yoelii nigeriensis und Plasmodium falciparum (Coccidia: Plasmodiidae)},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2003,
note = {RAMKARAN & PETERS (1969) hatten nachgewiesen, dass die Infektiosität Chloroquin resistenter Mäusemalariaerreger (Plasmodium berghei) durch Chloroquinaufnahme der Überträger Anopheles stephensi gesteigert wurde. Spätere Studien erbrachten aber nur fragmentarische und teilweise widersprüchliche Ergebnisse.
Es sollte daher nochmals an einem anderen Nagermalariaerreger systematisch untersucht werden, welchen Einfluss Chloroquin auf die Entwicklung von Plasmodium yoelii nigeriensis in Anopheles stephensi hat. Infizierten Mücken wurde Chloroquin in unterschiedlichen Dosen auf vier verschiedene Arten appliziert: 1. Zusammen mit der infektiösen Blutmahlzeit, 2. als nicht verstoffwechseltes Medikament mit Zuckerwasser nach der Infektion, 3. als verstoffwechseltes Medikament über eine gesunde Maus, 4. als eine Mischung von Chloroquin und dessen Metaboliten, Monodesethylchloroquin, über eine Membranfütterungsanlage. Der Einfluss des Medikamentes auf die Sporogonie wurde anhand der Anzahl der Oozysten im Mitteldarm der Mücken am 7. Tag nach der Infektion ermittelt.
Bei dem Experiment (1) ergaben sich signifikant niedrigere Oozystenzahlen, als Chloroquin 6 h, 30 h bzw. 54 h vor dem Blutmahl in einer Dosis von 10 mg/kg bzw. 50 mg/kg in die infizierten Mäuse appliziert worden war. Bei einer Dosis von 1 mg/kg waren die Oozystenzahlen signifikant niedrig, als Chloroquin 30 h vor dem Blutmahl appliziert worden war. Diese Ergebnisse deuten die bekannte schizontozidale Wirkung des Chloroquins und eine mögliche inhibierende Wirkung auf junge Gametozyten von Plasmodium yoelii nigeriensis an.
Im Experiment (2) ergab sich eine signifikante Verringerung der Oozystenzahl bei einer Dosis von 150 µg/ml bzw. 750 µg/ml. Dies zeigt, dass unverstoffwechseltes Chloroquin in diesen Dosen eine signifikante sporontozide Wirkung auf Plasmodium yoelii nigeriensis besitzt.
Im Experiment (3) ergaben sich signifikant niedrigere Oozystenzahlen bei einer Dosis von 10 mg/kg, als Chloroquin 24 h oder 48 h vor dem Blutmahl in die gesunden Mäuse inijziert worden war, bzw. bei einer Dosis von 50 mg/kg, als Chloroquin 2 h vor dem Blutmahl inijziert worden war. Bei einer Dosis von 1 mg/kg zeigte sich dagegen eine signifikante Erhöhung der Oozystenzahl, als Chloroquin 48 h vor dem Blutmahl appliziert worden war. Diese Ergebnisse deuten an, dass verstoffwechseltes Chloroquin je nach Menge im Blut und Konzentrationsverhältnis mit seinem Metaboliten eine signifikant hemmende bzw. stimulierende Wirkung auf die Sporogonie von Plasmodium yoelii nigeriensis hat.
Bei dem Experiment (4) zeigte sich eine signifikante Verringerung der Oozystenzahl bei einer Gesamtdosis von 7,5 µg/ml bzw. 15 µg/ml, wobei Chloroquin und Monodesethylchloroquin in einem Konzentrationsverhältnis von 1:1 in die Mücke appliziert worden waren. Dies deutet eine signifikant synergetisch inhibierende Wirkung von Chloroquin und Monodesethylchloroquin auf die Sporogonie von Plasmodium yoelii nigeriensis an.
Um die Wirkungsweise von Chloroquin und Monodesethylchloroquin bei Plasmodium falciparum zu erfahren, wurden Chloroquin und Monodesethylchloroquin in unterschiedlichen Konzentrationsverhältnissen (10:0, 8:2, 5:5, 2:8, 0:10 w:w) in die Kultur von Plasmodium falciparum eingesetzt. Nach 72 h ergab sich eine signifikante Verringerung der Parasitämie bei einem Konzentrationsverhältnis von 1:1 (Chloroquin : Monodesethylchloroquin) und eine signifikante Erhöhung der Parasitämie bei 4:1 (Chloroquin : Monodesethylchloroquin). Diese Ergebnisse deuten an, dass Chloroquin und Monodesethylchloroquin je nach Konzentrationsverhältnis im Blut eine inhibierende bzw. stimulierende Wirkung auf die Schizogonie von Plasmodium falciparum besitzen.
Bei der Prophylaxe bzw. Chemotherapie mit Chloroquin sollte man eine stimulierende Wirkung von Chloroquin und Monodesethylchloroquin für die Malariaparasiten mitrechnen. Eine prophylaktische Anwendung des Chloroquins sollte vermieden werden.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/1835}
}

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