Sander, Reinhard: Einfluss der Agrarpolitik auf die regionalen landwirtschaftlichen Produktionsstrukturen in der EU : Analyse auf der Grundlage eines regional differenzierten Agrarsektormodells. - Bonn, 2002. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-00776
@phdthesis{handle:20.500.11811/1757,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-00776,
author = {{Reinhard Sander}},
title = {Einfluss der Agrarpolitik auf die regionalen landwirtschaftlichen Produktionsstrukturen in der EU : Analyse auf der Grundlage eines regional differenzierten Agrarsektormodells},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2002,
note = {Die europäische Landwirtschaft ist durch große regionale Gegensätze gekennzeichnet, die unter anderem zu unterschiedlichen Auswirkungen politischer Eingriffe führen. Oft sind auch die agrarpolitischen Instrumente selbst regional differenziert, so dass die regionalen Unterschiede bei Analysen des europäischen Agrarsektors nicht außer acht gelassen werden dürfen. Zur Deckung des hier bestehenden Analysebedarfs, wird in dieser Arbeit in einem geschlossenen Ansatz eine regional differenzierte ex post und ex ante Analyse der Auswirkungen der Agrarpolitik auf die regionalen landwirtschaftlichen Produktionsstrukturen in der EU durchgeführt. Dazu wird auf das regionalisierte Agrarsektormodell CAPRI (Common Agricultural Policy Regional Impact) zurückgegriffen, mit dem in internationaler Kooperation die europäische Landwirtschaft auf Ebene der NUTS II Gebiete (195 Regionen) abgebildet wird.
Einen ersten Analyseschritt stellt die Spezifizierung der CAPRI-Datenbasis dar, die nach dem Prinzip des aktivitätsanalytisch differenzierten Gesamtrechnungsansatzes aufgebaut ist. Den 55 abgebildeten landwirtschaftlichen Produktionsverfahren werden die relevanten Politikinstrumente (z. B. Prämien) direkt zugeordnet. Als Ausgangspunkt und Konsistenzrahmen bei der Datenbankerstellung dient die SPEL/EU-Datenbasis. Dadurch können im top-down-Verfahren aus den wenigen verfügbaren regionalen Werten (Flächennutzung, Viehbestände und Erträge) die regionalen Datentabellen gefüllt werden. Nur bei der Bestimmung der regionalen Futterrationen und des Handelsdüngereinsatzes wird alternativ auf die Maximum Entropie Methode zurückgegriffen. Die Nachteile, die sich durch die notwendige, jedoch wenig zielgerechte Orientierung an administrativen Einheiten ergeben, werden in dieser Arbeit z.T. durch die Neugruppierung ähnlicher Regionen mit Hilfe der Clusteranalyse aufgehoben. Es werden neun klar unterscheidbare Regionstypen gebildet. Als Kriterien für die Ähnlichkeit der Regionen dienen dabei die Produktionsanteile bestimmter Produktgruppen und der Grünlandanteil an der LF. In der ex post und ex ante Analyse werden die Cluster sowohl zur Beschreibung der Agrarstruktur als auch zur Interpretation der Modellergebnisse verwendet. Die Untersuchungen konzentrieren sich dabei auf die politisch wichtigsten Produktgruppen, d. h. auf die Entwicklung der Getreide-, Ölsaaten- und Rindfleischproduktion. Am Beispiel dieser Produktionsbereiche werden die Vorteile des gewählten Ansatzes bei der Erklärung von Entwicklungen und bei der Einordnung von Modellergebnissen deutlich.
Aus den Analysen bezüglich Getreide und Ölsaaten geht hervor, dass ihr Anbauverhältnis vor allem durch den Kleinerzeugeranteil, den Ölsaatenertrag und die Prämienrelation von Getreide zu Ölsaaten beeinflusst wird. Die Erlösentwicklungen haben dagegen nur einen geringen Einfluss auf die regional unterschiedlichen Veränderungen. Bei der Analyse der Rinderhaltung zeigt sich, dass ihre regionale Verteilung ex post vor allem durch die natürlichen Standortfaktoren und weniger durch politische Maßnahmen gesteuert wurde. Die politischen Instrumente in der Milchproduktion und in der Mutterkuhhaltung wirkten eher auf den Gesamtumfang der Rinderhaltung bzw. der Rindfleischproduktion. Die ex ante Analyse macht zudem deutlich, dass die neuen Quotenregelungen in der Agenda 2000 die Rinderhaltung zukünftig sehr stark steuern werden und so regionale Unterschiede in den Hintergrund treten lassen. Insgesamt gesehen, bestimmt die Ausrichtung der Politikinstrumente aber vor allem die regionale Verteilung der Direktzahlungen. Wirkungsanalysen in dieser Richtung können daher wichtige Informationen für die Weiterentwicklung der Agrarpolitik liefern.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/1757}
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