Almstedt, Reiner: Entwicklungsphysiologische Besonderheiten des Frühjahrsgeophyten Allium ursinum L. und die daraus resultierenden Konsequenzen bei der Überführung in den nachhaltigen, feldmäßigen Anbau. - Bonn, 2011. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-25503
@phdthesis{handle:20.500.11811/4731,
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title = {Entwicklungsphysiologische Besonderheiten des Frühjahrsgeophyten Allium ursinum L. und die daraus resultierenden Konsequenzen bei der Überführung in den nachhaltigen, feldmäßigen Anbau},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2011,
month = aug,

note = {In den Jahren 2006 – 2008 wurde in einem durch die Firma Iglo Deutschland GmbH finanzierten Drittmittelprojekt die Möglichkeit einer Inkulturnahme von Bärlauch (Allium ursinum L.) geprüft. Für die Firma Iglo ist die nachhaltige Produktion der von ihnen verarbeiteten Lebensmittel essentiell, so dass Iglo auch für Bärlauch ein Konzept zur nachhaltigen Nutzung der Pflanzen benötigt, um aus Gründen der Lebensmittelsicherheit und Nachverfolgbarkeit der Produkte eine Alternative zu den bisher praxisüblichen Wildsammlungen in den Wäldern Europas zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund war es das Ziel der Arbeit, ein nachhaltiges Anbau- und Nutzungskonzept zu entwickeln, welches sich nach den speziellen Bedürfnissen und Besonderheiten des Frühjahrsgeophyten richtet.
1. Untersuchungen an einem repräsentativen Wildstandort in der Eifel brachten wichtige, grundlegende Erkenntnisse zur Pflanzenentwicklung unter Berücksichtigung wichtiger standortrelevanter Faktoren. So führten schon geringfügige Änderungen der Einstrahlungsverhältnisse zu Veränderungen in der N- und Kohlenhydrat-Akkumulation verschiedener Entwicklungsstufen bei Bärlauch-Pflanzen.
2. Bei der Vermehrung sowohl über Samen als auch über Tochterzwiebelbildung konnten durch angepasste Stratifikationsmaßnahmen die Dormanzphasen wesentlich verkürzt werden. Bei den Samen brachten etablierte Methoden zur Erhöhung/Beschleunigung der Keimung keine nennenswerten Erfolge. Bei der vegetativen Vermehrung konnte nicht nur die Dormanzphase verkürzt werden, zusätzlich bewirkte der vor der endogenen Ruhe der Zwiebeln gesetzte Kältereiz eine signifikante Erhöhung der vegetativen Vermehrungsrate.
3. Eine N-Düngung in Höhe des kalkulierten Pflanzenentzugs, generierte den höchsten Ertrag in Form der Blattfrischmasse. Eine weitere Steigerung der N-Zufuhr zeigte keine signifikante Ertragssteigerung. Die über den Entzug mit N versorgten Pflanzen wiesen eine verspätete Abreife der Zwiebeln auf, was sich in einem verlangsamten Anstieg Fructangehalte in der Zwiebel widerspiegelte.
4. Eine gezielte Verringerung der Globalstrahlung am Kulturstandort führte zu einer signifikanten Ertragssteigerung. Die Zwiebeltrockenmasse sowie die in ihr gespeicherten Reservestoffe reagierten hingegen mit einer Substanzabnahme auf eine zunehmende Beschattung. 5. Das Beernten aller Blätter einer Pflanze in einer definierten Schnitthöhe von ¾ des Blattes führte zu keinerlei Schädigung oder Beeinträchtigung der Pflanze in Bezug auf ihr Abreifeverhalten und den nächstjährigen Wiederaustrieb. Somit stellt diese Beerntungsmethode den besten Kompromiss in Hinblick auf eine nachhaltige Anbauweise bei gleichzeitig höchstmöglichem Ertrag dar.
Von der Saatgut-Bereitstellung mit einer Keimfähigkeit von bis zu 80 % und einer Steigerung der vegetativen Vermehrungsrate von 26 % ist es möglich, in kurzer Zeit einen stabilen Pflanzenbestand zu etablieren. Als wichtigste Kulturmaßnahmen tragen eine gezielte Düngung sowie eine Reduzierung der auf die Pflanze eintreffenden Lichtintensität zu einer teils erheblichen Ertragssteigerung bei. Das neu entwickelte Erntesystem schont die Pflanzen und verspricht somit eine nachhaltige, mehrjährige Nutzung bei gleichzeitig höchstmöglichen Erträgen.
Mit der vorliegenden Arbeit wurde das Ziel realisiert, erste wichtige Erkenntnisse für den mehrjährigen, kulturmäßigen Anbau von Bärlauch zu erarbeiten, um von den ökologisch und lebensmittelhygienisch problematischen Wildsammlungen Abstand zu nehmen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/4731}
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