Becker, Astrid: Lichtinduzierte Depression : Etablierung eines neuen Mausmodells zur Untersuchung depressiver Erkrankungen beim Menschen. - Bonn, 2011. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-25075
@phdthesis{handle:20.500.11811/4972,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-25075,
author = {{Astrid Becker}},
title = {Lichtinduzierte Depression : Etablierung eines neuen Mausmodells zur Untersuchung depressiver Erkrankungen beim Menschen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2011,
month = may,

note = {Etwa 16 % der Weltbevölkerung erleiden mindestens einmal in ihrem Leben eine depressive Episode. Von den Betroffenen sprechen jedoch nur weniger als ein Drittel auf die eingesetzten Antidepressiva an. Eine bessere und effektivere Pharmakotherapie ist daher dringend nötig. Verursacht werden depressive Erkrankungen durch das Zusammenspiel von Genetik und Umwelt. Als besonders einflussreiche Faktoren gelten aufreibende Lebensereignisse oder Phasen von chronischem Stress, da sie häufig depressiven Episoden vorausgehen. Die molekularen und zellulären Mechanismen der Krankheit sind allerdings bis heute nicht eindeutig aufgedeckt. Valide Tiermodelle, durch die kausal wirksame und nicht nur symptomatisch effektive Medikamente entwickelt werden können, sind demnach von großer Bedeutung. Unter diesem Gesichtspunkt wurde in der vorliegenden Arbeit ein neuer Modellansatz entworfen und validiert. Es wurde der Einfluss einer chronisch belastenden Umgebung auf Labormäuse untersucht. Der Stress für nachtaktive C3H/HeN Mäuse besteht bei diesem neuen Modell in der Veränderung des Licht-Dunkel Lichtzyklus. Ein 12:12 Stunden Rhythmus wird für mehrere Wochen auf eine konstante Beleuchtung oder ein 22:02 Stunden Intervall geändert. Als Reaktion auf die veränderten Umweltbedingungen zeigten die Tiere ein komplexes Syndrom. Charakteristisch waren eine Reduzierung der Aktivität im vertrauten Heimkäfig, Anhedonie, Hyperaktivität in einer fremden Umgebung sowie ein vermindertes Interesse der Mäuse an Artgenossen. Auf molekularer Ebene wurden Veränderungen in Parametern der Stressachse belegt. Serumcorticosteroide waren erhöht, Nebennieren vergrößert und die Expression von stressassoziierten Genen verändert. Eine chronische antidepressive Medikation normalisierte die beobachteten Veränderungen.
Obwohl sich der hirer vorgestellte Versuchsansatz von anderen Modellen zur Untersuchung depressiver Erkrankungen unterscheidet, gib es eine weitgehende Übereinstimmung der ermittelten Symptomatik zu etablierten Depressionsmodellen wie der olfaktorischen Bulbektomie, Modellen für sozialen Isolations- oder Konfliktstress, dem Modell vom chronischen, milden Stress oder Depressionsmodellen auf Basis genetisch modifizierter Tiere. Der hier vorgestellte innovative Versuchsansatz induziert demnach durch Verlängerung der Lichtperiode bei nachtaktiven C3H/HeN Mäusen zuverlässig ein komplexes, depressionsähnliches Syndrom, und leistet so einen wertvollen Beitrag zur Erforschung depressiver Erkrankungen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/4972}
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