Satimov, Nurjan: Reduktion renaler Komplikationen durch Einsatz eines intraaortalen Filters bei Herzoperationen mit Herz-Lungen-Maschine. - Bonn, 2011. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-24322
@phdthesis{handle:20.500.11811/4772,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-24322,
author = {{Nurjan Satimov}},
title = {Reduktion renaler Komplikationen durch Einsatz eines intraaortalen Filters bei Herzoperationen mit Herz-Lungen-Maschine},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2011,
month = jul,

note = {Bei Herz-Lungen-Maschinen-assistierten herzchirurgischen Interventionen können Aortenfilter das Embolierisiko senken. Diese Studie untersucht den Einfluss eines Aortenfilters (AF) auf die postoperative Nierenfunktion und die Rate anderer postoperativer Komplikationen. 299 männliche und 100 weibliche Patienten wurden im Rahmen einer kontrollierten, randomisierten Studie zwischen 1999-2002 unter HLM-Einsatz elektiv oder notfallmäßig herzchirurgisch operiert (aorto-koronarer Bypass, Herzklappenersatz, kombinierte Eingriffe). Bei 49,1% der Patienten wurde während der extrakorporalen Zirkulation eine intraaortale Filtration (Embol-X-AF) vorgenommen, bei 50,9% der Patienten unterblieb dies.
AF-Patienten wiesen deutlich seltener eine Erhöhung der postoperativen Kreatininclearance um mehr als 25% im Vergleich zum präoperativen Ausgangswert auf als Patienten ohne AF (13,8% vs. 17,2%). Eine Erhöhung der postoperativen Kreatininclearance um mehr als 25% im Vergleich zum präoperativen Ausgangswert bei AF-Patienten fand sich häufiger als bei Patienten ohne AF (22,4% vs. 15,3%), aber die Unterschiede waren nicht statistisch signifikant (p = 0,1561). Der AF-Einsatz führte zu einer Verbesse-rung der Kreatininclearance um 9,7%, während sie ohne Aortenfilter nur 6,4% betrug (p = 0,3714). Postoperative renale Komplikationen (Nierenversagens: 3% vs. 1%; p = 0,1521; Dialysepflicht: 1,5% vs. 0,5%; p = 0,3220) traten bei AF-Patienten deutlich seltener auf als bei Patienten ohne Aortenfilter. Postoperativ fand sich am häufigsten Vorhofflimmern (AF: 9,2% bzw. Kontrollgruppe: 10%; p = 0,7952) und Myokardinfarkte (AF: 3,6% bzw. Kontrollgruppe: 3,5%; p = 0,9542) Gastrointestinale oder sonstige Komplikationen (sternale Superinfektion, sternale Instabilität, arterieller Verschluss an der unteren Extremität, Sepsis) traten in beiden Gruppen ähnlich häufig auf und waren mit Häufigkeiten zwischen 0-2,5% selten anzutreffen. Neurologische Komplikationen waren Apoplex (AF: 0,5% bzw. Kontrollgruppe: 2%; p = 0,1954) bzw. TIA (Aortenfilter: 0% bzw. Kontrollgruppe: 1%; p = 0,2569) und signi-fikanten Unterschied zwischen beiden Studiengruppen. AF-Patienten zeigten seltener Gedächtnisstörungen (1% vs. 5,5%; p = 0,0123), prolongierte neurologische Ausfälle (1,5% vs. 6,5%, p = 0,0127) und Sehstörungen (0% vs. 2%; p = 0,0471) im Vergleich zur Kontrollgruppe. Die Mortalitätsrate betrug von 1% in beiden Studiengruppen.
Die Seltenheit der postoperativen renalen Komplikationen sowie eine tendenziell etwas ungünstigere Ausgangslage der Kontrollgruppe ohne Aortenfilter relativiert die Aussagekraft der Studie ein wenig. Deutlich zeigt sich jedoch in der AF-Gruppe eine signifikante Reduktion neurologischer Komplikationen, eine tendenziell verbesserte Kreatininclearance und eine Verbesserung der Nierenfunktion. Die postoperative Aufenthaltsdauer der Patienten kann verkürzt werden. Die Anwendung eines Aortenfilters zur Vermeidung von Embolien bei herzchirurgischen Eingriffen führt zu positiven Resultaten und muss in größeren Studien weiter untersucht werden.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/4772}
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