Müller, Nadine: Bolusgabe von Weißem und Grünem Tee bei Gesunden : Plasmakinetik von Flavan-3-olen und Einfluss auf oxidative Biomarker. - Bonn, 2010. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-23009
@phdthesis{handle:20.500.11811/4226,
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title = {Bolusgabe von Weißem und Grünem Tee bei Gesunden : Plasmakinetik von Flavan-3-olen und Einfluss auf oxidative Biomarker},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2010,
month = nov,

note = {Einleitung: Es wird angenommen, dass der Konsum von Weißem Tee und Grünem Tee aufgrund des hohen Gehalts an antioxidativ wirkenden Flavan-3-olen das pro-/antioxidative Gleichgewicht beeinflusst. Somit gilt der Anstieg der Plasmaspiegel an Flavan-3-olen als Voraussetzung für die gesundheitsfördernden Effekte unfermentierter Tees. Ziel dieser offenen, randomisierten, kontrollierten Studie war es, den Einfluss einer Bolusgabe von Weißem Tee und Grünem Tee auf die Plasmakinetik von Flavan 3 olen (Catechin, Epicatechin, Epigallocatechingallat, Epicatechingallat) bei gesunden Nichtrauchern im Vergleich zu einer Kontrollgruppe (Mineralwasser) zu untersuchen. Zusätzlich wurde die Wirkung der Bolusgabe von 600 mL dieser Getränke auf die antioxidative Kapazität im Plasma sowie oxidative Biomarker untersucht.
Methoden: 68 gesunde Nichtraucher (21 ♂, 47 ♀; 24±4 Jahre; BMI 22,0±2,2 kg/m2) erhielten nach polyphenolarmer Kost am Vortag morgens nüchtern 600 mL Weißen Tee (EC: 28 µmol/L; ECGC: 46 µmol/L; ECG: 11 µmol/L), Grünen Tee (EC: 88 µmol/L; EGCG: 201 µmol/L; ECG: 25 µmol/L) oder Wasser. Blutentnahmen erfolgten vor sowie 1, 2, 3, 5 und 8 h nach Konsum für die Plasmakinetik und vor sowie 2 und 5 h nach Konsum für die weiteren Parameter. Die Konzentration von C, EC, ECG und EGCG wurde mittels HPLC-EC bei 0,6 V im Plasma als Summe von freien Flavan-3-olen und glucuronidierten sowie sulfatierten Metaboliten bestimmt und daraus AUC0-8h, Cmax, Tmax und T1/2 ermittelt. Der Gesamtphenolgehalt sowie die Harnsäure wurden photometrisch und Vitamin C mittels HPLC bestimmt. Im Plasma wurden weiterhin die antioxidative Kapazität als TEAC und 8 Isoprostaglandin F mittels ELISA erfasst. DNA-Einzelstrangbrüche in Leukozyten wurden in vivo und ex vivo (H2O2 Behandlung) mit Comet Assay gemessen. Die statistische Auswertung erfolgte mit Mann-Whitney-U und Wilcoxon-Test.
Ergebnisse: Zur Baseline lagen die Konzentrationen der Flavan-3-ole unter den jeweiligen Nachweisgrenzen und waren mit Ausnahme von ECG (WT vs. Kontrolle, p=0,02) zwischen den Gruppen nicht verschieden. Tmax von EC, ECG und EGCG wurde 2 h nach GT-Konsum erreicht, bei WT nach 2 h (ECG), 3 h (EGCG) bzw. 5 h (EC). Die AUC0-8h von EC war bei GT im Vergleich zu größer zu WT und Kontrolle größer (beide: p<0,01). Die AUC0-8h von EGCG (WT, GT: p<0,01) und ECG (WT, GT: p<0,001) war größer nach Konsum von WT und GT im Vergleich zur Kontrolle, aber nicht untereinander verschieden. Die weiteren Baselinewerte waren zwischen den Gruppen, mit Ausnahme von Harnsäure, nicht verschieden. TEAC wurde durch Teekonsum nicht verändert, nahm aber in der Kontrollgruppe ab. Vitamin C stieg 2 h nach GT- und Wasserkonsum und fiel nach 5 h auf das Baselineniveau ab. In allen Gruppen wurde nach 2 h ein temporärer Anstieg der DNA-Schäden in vivo beobachtet, während kein Effekt auf DNA-Schäden ex vivo und F2 Isoprostane gemessen wurde.
Schlussfolgerungen: Unterschiede in der Plasmakinetik sind wahrscheinlich durch den unterschiedlichen Flavan-3-ol-Gehalt der Tees sowie durch ihr Flavan-3-ol-Muster zu erklären. Die Effekte von Grünem Tee sind trotz der höheren Konzentration an Flavan-3-olen im Teeaufguss nicht verschieden von denen von Weißem Tee, da die Absorption einzelner Flavan-3-ole aus Weißem Tee höher zu sein scheint. Das Ausbleiben von Effekten auf Biomarker für oxidativen Stress wie F2 Isoprostane und DNA-Einzelstrangbrüche ex vivo könnte durch den hohen antioxidativen Schutz bei gesunden Nichtrauchern erklärbar sein. Die Bolusgabe unfermentierter Tees führt zu einem Anstieg der Flavan-3-ole im Plasma, aber beeinflusst nicht die antioxidative Kapazität sowie oxidative Biomarker.},

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