Letzner, Gabriele Jenny: Immunhistochemische Untersuchungen zur Inzidenz interstitieller Pneumonien beim Plötzlichen Kindstod. - Bonn, 2009. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-18762
@phdthesis{handle:20.500.11811/3872,
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author = {{Gabriele Jenny Letzner}},
title = {Immunhistochemische Untersuchungen zur Inzidenz interstitieller Pneumonien beim Plötzlichen Kindstod},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2009,
month = nov,

note = {Hintergrund: Trotz sinkender Fallzahlen ist der Plötzliche Kindstod (auch SIDS, sudden infant death syndrome) ein weiterhin existierendes Phänomen und die Ursache bis heute nicht geklärt. Die Arbeit stützt sich in der Ursachenforschung auf die Infektionshypothese und untersucht ein Kollektiv von 80 mutmaßlich am Plötzlichen Kindstod verstorbenen Säuglingen mit Hilfe der Immunhistochemie auf das Vorliegen einer interstitiellen Pneumonie. Die Fälle stammten dabei aus einem Zeitraum von 11 Jahren. Ziel war es einerseits, die Inzidenz dieser zumeist viral verursachten Pneumonien festzustellen. Andererseits sollte beurteilt werden, welchen Stellenwert diese Untersuchungsmethode in der diagnostischen Abklärung hat, denn bisher wird dieses Verfahren nicht standardisiert bei den umfassenden Untersuchungen nach einem Plötzlichen Kindstod eingesetzt.
Methode: Von allen 80 Fällen des Kollektivs wurden in Paraffin gebettete Lungenproben zu 5 Mikrometer dicken Schnitten verarbeitet und mit den immunhistochemischen Markern für LCA, CD 45 R0, CD 68, IgE und E-Selektin untersucht. Die Anzahl der Schnitte betrug 2-5 je Fall, wobei jeder Schnitt aus einem anderen Lungenlappen stammte. Die mikroskopische Beurteilung erfolgte semiquantitativ, indem das jeweilige Zellvorkommen im Interstitium der entsprechenden Kategorie zugeordnet wurde. Auch wurden Strukturen wie das BALT (bronchus associated lymphatic tissue) entsprechend beurteilt.
Ergebnisse: Im Kollektiv fanden sich insgesamt 16 Fälle (20%) mit schwerwiegenden inflammatorischen Veränderungen des Lungeninterstitiums. 8 Fälle zeigten eine ausgeprägte immunhistochemisch nachweisbare interstitielle Pneumonie. Hier wurde die Ausschlussdiagnose „SIDS“ aufgrund der gravierenden Befunde zugunsten eines „Explained infant death“ („Erklärter Kindstod“) infolge einer massiven (viralen) interstitiellen Pneumonie revidiert. Weitere 8 Fälle wiesen Infiltrate auf, deren Ausmaß zumindest auf eine beginnende interstitielle Pneumonie deutet. Am hilfreichsten war der Marker gegen CD 45 R0-positive T Lymphozyten.
Schlussfolgerung: Mit Hilfe der Immunhistochemie kann eine eventuell vorhandene Lungenpathologie in Form von lymphozytären Infiltraten zweifelsfrei dargestellt werden. Diese Methode kann somit vor allem in Grenzfällen zur Diagnosefindung beitragen. Die hohe Inzidenz von nachgewiesenen pathologischen Befunden an diesem Kollektiv stützt die Hypothese, dass Infektionen als Trigger eines plötzlichen Kindstodes fungieren können.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/3872}
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