Kriegs, Bettina: Charakterisierung der gravitropen Signaltransduktionin Helianthus annuus L. über Genexpressionsanalysen nach Auxin-und Gravistimulation. - Bonn, 2006. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-08295
@phdthesis{handle:20.500.11811/2381,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-08295,
author = {{Bettina Kriegs}},
title = {Charakterisierung der gravitropen Signaltransduktionin Helianthus annuus L. über Genexpressionsanalysen nach Auxin-und Gravistimulation},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2006,
note = {Die gravitrope Krümmungsreaktion in höheren Pflanzen als Antwort auf eine veränderte Orientierung zum gegebenen Schwerkraftvektor ist geprägt von einer asymmetrischen Verteilung des Pflanzenwuchsstoffes Auxin. Daher scheint Auxin ein wichtiges Element in der Signalweiterleitung des Schwerkraftreizes vom Ort der Schwerkraftwahrnehmung bis zum Ort der gravitropen Antwort zu sein. Auf molekularer Ebene ist die Signaltransduktion allerdings noch weitgehend ungeklärt.
Ziel dieser Arbeit war es daher, die gravitrop regulierten Prozesse auf der Basis differentiell exprimierter Gene zu analysieren. In einem parallelen Versuchsansatz anhand gravistimulierter und Auxin-stimulierter Pflanzen wurde der Zusammenhang von Auxin im Gravitropismus bzw. die Abhängigkeit der gravitrop regulierten Gene von Auxin untersucht. Die Gravistimulationsexperimente erfolgten durch Kippen sieben Tage alter Sonnenblumenhypokotyle um 45°, während die Auxinstimulation durch Applikation von Indol-3-Essigsäure an Hypokotylprotoplasten vorgenommen wurde. Aufgrund der stärkeren Krümmungsreaktion sowie der höheren Auxin-abhängigen PM/H+-ATPase-Aktivität im apika-len Hypokotylabschnitt wurden die Hypokotyle in den jeweiligen Experimenten in einen apikalen und basalen Bereich unterteilt, um eine detailliertere Bestimmung des gravisensitiven Pflanzengewebes zu gewährleisten.
Für die Genexpressionsanalysen wurde die Methode der Differential Display (DD)-RT-PCR herangezogen, die einen Vergleich zwischen mehreren Populationen gleichzeitig erlaubt, ohne die vorherige Kenntnis der zu untersuchenden Gensequenzen vorauszusetzen. Dabei basiert die Technik auf der Amplifikation von cDNA-Fragmenten unterschiedlicher Länge mittels Zufallsprimer. Die Auftrennung der Fragmente zur Identifizierung differentieller Expressionsraten erfolgte anschließend mit einer Kapillarelektrophorese (ABI310). Nach der Gravistimulation konnten fünf Gene isoliert werden, die in ihrer Expression jeweils gravitrop hochreguliert wurden. Dazu gehörten die GTPase Ran, eine Calcium-abhängige Proteinkinase, das Histon H2B, Cytochrom c und eine Xylosyltransferase. Nach der Auxinstimulation konnten vier Gene isoliert werden, die eine herunterregulier-te Expression zeigten. Hierzu gehörten der Translations-Initiations-Faktor eIF1, eine Histondeacetylase, das Histon H3 sowie eine Fruktose-1,6-bisphosphat Aldolase. Ein Vergleich in Bezug auf die Induzierbarkeit der identifizierten Gene durch Auxin und Gravistimulation zeigte für Ran und eIF1 eine negative Korrelation und für Cytochrom c und die Xylosyltransferase eine positive Korrelation. Durch die Segmentierung der Sonnenblumenhypokotyle konnte anhand der Verteilung der differentiell exprimierten Gene sowie der Rate der Transkriptionsänderung der apikale Hypokotylbereich als das sensitivere Gewebe erkannt werden. Die Genexpression wurde neben der Gravistimulation von ganzen Hypokotylen ebenfalls in Hypokotylprotoplasten unter simulierten und realen Mikrogravitationsbedingungen untersucht. Dadurch konnte gezeigt werden, dass sowohl die Umorientierung nach Kippen der Pflanzen als auch die Bedingungen unter Mikrogravitation dieselben Reaktionen auf Transkriptionsebene in den Pflanzen hervorruft. Die positiv korrelierenden Ergebnisse nach den Gravistimulationsexperimenten in den Hypokotylen und in den Protoplasten zeigen zudem, dass Protoplasten als Modellsystem für Genexpressionsanalysen geeignet und die Ergebnisse auf intakte Pflanzen übertragbar sind.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2381}
}

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