Lachenmeier, Katrin: Methoden und Methodenkombination zur forensischtoxikologischen Haaranalytik und Anwendung in klinischen Studien. - Bonn, 2006. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-07809
@phdthesis{handle:20.500.11811/2623,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-07809,
author = {{Katrin Lachenmeier}},
title = {Methoden und Methodenkombination zur forensischtoxikologischen Haaranalytik und Anwendung in klinischen Studien},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2006,
note = {Angesichts des dramatisch zunehmenden Drogen- und Schmerzmittelmissbrauchs ist die Entwicklung und Weiterentwicklung der Haaranalytik als Ergänzung zu Blut- und Urintests eine aktuelle und dringende Aufgabe der forensischen Toxikologie. In diesem Zusammenhang wurde mit der vorliegenden Arbeit eine Methodenkombination aus immunchemischem Vortest (enzyme-linked immunosorbent assay, ELISA) und gaschromatographisch-massenspektrometrischer (GC/MS) Bestätigung entwickelt und ihre Leistungsfähigkeit für die forensisch-toxikologische Untersuchung von Opiaten, Cocain und Cocainmetaboliten in Haarproben getestet. Weiterhin wurde eine neue Screeningmethode mittels Flüssigchromatographie/Tandem-Massenspektrometrie (LC/MS-MS) zur Bestimmung von Opioidanalgetika erarbeitet. Alle vorgestellten Untersuchungsverfahren wurden nach neuesten Richtlinien validiert und lieferten sehr zufrieden stellende Daten hinsichtlich sämtlicher relevanter Validierungsparameter. Die Methoden sind nachweislich empfindlich und robust genug, um auch in der Routineanalytik Anwendung zu finden und bei Gerichtsverfahren Bestand zu haben.
Die Anwendbarkeit der im Rahmen der Arbeit entwickelten und validierten sowie bereits bestehender Methoden zur Methadon-, Cannabinoid- und Amphetaminbestimmung konnte anhand der Untersuchung von Haarproben mehrerer großer Probandenkollektive eindrucksvoll belegt werden. Es ist ein Glücksfall, dass eine Einbindung der vorliegenden Arbeit in diese umfangreichen Studien möglich war, da die Interpretation der Ergebnisse bei Untersuchungen inkorporierter Fremdstoffe in Haaren in Ermangelung zuverlässiger Daten in der Vergangenheit ein großes Problem darstellte. Aus diesem Grunde umfasst die vorliegende Arbeit auch eine statistische Bewertung und kritische Interpretation der erlangten Analysendaten.
Ausgewertet wurden hierbei Haarproben von großen Patientenkollektiven aus der kontrollierten Vergabe von Heroin (n=48) und Methadon (n=41), Haare von Patienten aus konventionellen Drogenentgiftungsprogrammen (n=51), Haare von im Zusammenhang mit Opiatabusus Verstorbener (n=24), sowie Haare von Patienten aus palliativmedizinischer Behandlung (n=31). Erstmals war damit eine umfangreiche Basis an Daten verfügbar, deren Auswertung zuverlässige Aussagen über Dosis-Konzentrationsbeziehungen zwischen aufgenommener Drogenmenge und Haarkonzentration ermöglichte.
Korrelationen zwischen aufgenommener Drogendosis und den in Haarproben nachweisbaren Analytkonzentrationen konnten sowohl nach kontrollierter Heroinvergabe (r=0,66) als auch innerhalb der Methadonkontrollgruppe (r=0,91) ermittelt werden. Bei einem konventionellen Drogenentgiftungsprogramm konnte mit der Haaranalyse eine wesentlich bessere Übereinstimmung zu den Angaben der Patienten bezüglich ihrer Konsumgewohnheiten belegt werden, als dies mit Urintests möglich ist. Im Zusammenhang mit der kontrollierten Heroinvergabe wurde weiterhin die Wertigkeit von Acetylcodein als Marker für einen Konsum von Straßenheroin untersucht. Die Möglichkeiten und Grenzen der Haaranalytik im Hinblick auf Therapiemonitoring und Patienten-Compliance wurden am Beispiel der Gabe von Opioidanalgetika im Rahmen einer palliativmedizinischen Behandlung gezeigt.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2623}
}

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