Lenthe, Jan-Henrik: Erfassung befallsrelevanter Klimafaktoren in Weizenbeständen mit Hilfe digitaler Infrarot-Thermografie. - Bonn, 2006. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-07170
@phdthesis{handle:20.500.11811/2356,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-07170,
author = {{Jan-Henrik Lenthe}},
title = {Erfassung befallsrelevanter Klimafaktoren in Weizenbeständen mit Hilfe digitaler Infrarot-Thermografie},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2006,
note = {Die digitale Infrarot-Thermografie ermöglicht eine abbildende, flächige Messung der Ober-flächentemperatur von Pflanzen (-beständen), deren Verteilung in einem Geoinformations-system untersucht werden kann.
Die Oberflächentemperatur von Pflanzenbeständen wird wesentlich durch die Transpiration der Blattfläche bestimmt. Durch Verdunstung von Wasser kühlt sich vitales Gewebe gegenüber der Umgebungstemperatur bzw. nekrotischem Gewebe ab. Ein teilschlag-spezifisches Pflanzenschutzmanagement beruht auf der Detektion und Lokalisierung von verschiedenen Pathogenese relevanten Faktoren, wie Primärbefall mit Blattkrankheiten, unterschiedlicher Bestandsdichte durch Wasser- und Nährstoffversorgung oder lokalen klimatischen Bedingungen, speziell Blattnässe.
Die Thermografie wurde als Fernerkundungssensor zur Erfassung von heterogen verteilten, ertragsrelevanten Faktoren unter Gewächshausbedingungen und im Freiland untersucht. Durch die Verwendung eines gekühlten Hintergrundes wurde die Temperatur der Blattfläche von Weizenpflanzen reproduzierbar gemessen. Unter Gewächshausbedingungen wurden biotische und abiotische Einflüsse auf die Blatttemperatur von Weizen und Bohnen untersucht. Unterschiede in Wasser- und Stickstoffversorgung führten zu deutlichen Veränderungen der Blatttemperatur von Weizen im Vergleich zur Umgebungstemperatur. Ein Befall mit Rostkrankheiten an Weizen und Bohne führt hingegen zu relativ geringen Temperaturveränderungen. Die Pathogenese wirkte sich eher auf das thermische Muster der Blättern als auf die absolute Blatttemperatur aus.
Weizenbestände wurden thermografisch aus der Luft erfasst. Die Untersuchungen von Bestandstemperatur- und Ertragsverteilung zeigte keine signifikanten Zusammenhänge, wohl aber den Trend, dass lokal niedrigere Bestandstemperaturen auf ein höheres Ertragsniveau hindeuten. Lokal unterschiedliche Dichten von Weizenbeständen waren anhand der Bestandstemperatur deutlich zu erkennen. Biotische Schädigungen der Pflanzen wirkten sich im Freiland kaum auf die Bestandstemperatur aus. Sowohl zwischen behandelten und unbehandelten Flächen als auch in unterschiedlich stark befallenen Teilflächen ließ sich kein eindeutiger Zusammenhang von Bestandstemperatur und Befallsstärke feststellen. In einem homogenen, konventionell bestellten Weizenfeld traten vergleichbare Temperaturunterschiede wie zwischen Beständen mit unterschiedlichem Fungizideinsatz auf. Messungen des Mikroklimas in Weizenbeständen zeigten lokal unterschiedliche Ausprägungen von Pathogenese relevanten Klimaparametern. Speziell Blattnässe, als entscheidender Faktor für die Entwicklung von bedeutenden Blattkrankheiten, konnte durch die Abkühlung des Bestandes thermografisch erfasst werden, sowohl unter Gewächshaus- als auch unter Freilandbedingungen. Mit Hilfe der digitalen Infrarotthermografie kann die Prognose der Entwicklung bedeutender Blattkrankheiten wie Braunrost und Septoriablattdürre in teilflächiger und zeitlicher Hinsicht präzisiert werden},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2356}
}

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