Der Nutzen der neuroaxialen Sonographie für die Punktionsplanung der geburtshilflichen Spinal- und Periduralanästhesie

Abstract

200 schwangere Patientinnen einer Uniklinik wurden vor Anlage einer Spinalanästhesie zur Sectio oder eines geburtshilflichen Periduralkatheters auf Höhe L3/4 transversal sonographiert. Im Ultraschallbild wurden die erwartete Tiefe des spinalen Punktionsraumes, die Dicke des posterioren Komplexes und der Durchmesser des Spinalraumes vermessen. Die erwartete Tiefe des Periduralraumes ergab sich durch Subtraktion der Dicke des posterioren Komplexes von der Tiefe des spinalen Punktionsraumes. Bei der Durchsicht der Ultraschallaufnahmen stellten bestimmte sonoanatomische Strukturen das wiederkehrende Bild eines Frosches dar. Die Qualität dieses Froschzeichens stellte die fünfte Zielgröße dar. Mittels Pearson-Korrelation und multipler linearer Regression wurde untersucht, inwieweit das Patientenalter, die Körpergröße, die Schwangerschaftswoche und der Body-Maß-Index vor Schwangerschaft Einfluss nehmen auf die fünf Zielgrößen. <br> Ergebnisse: In 97 % ließ sich der Spinalraum darstellen. Die erwartete Punktionstiefe der Spinalanästhesie ist im Bereich von 5,58 +/- 0,65 cm, die der Periduralanästhesie bei 5,17 +/- 0,66 cm zu erwarten. Der Body-Maß-Index vor Schwangerschaft ist der entscheidende Einflussfaktor auf alle Zielgrößen, teilweise sogar mit prädikativem Wert.