Gebhardt, Laura Ineke Mareike: Alles eine Frage der Logik? : Von automobilen Mobilitätspraktiken und -anforderungen zu künftigen Mobilitätskonzepten – ein transdisziplinärer Ansatz. - Bonn, 2022. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-68007
@phdthesis{handle:20.500.11811/10458,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-68007,
author = {{Laura Ineke Mareike Gebhardt}},
title = {Alles eine Frage der Logik? : Von automobilen Mobilitätspraktiken und -anforderungen zu künftigen Mobilitätskonzepten – ein transdisziplinärer Ansatz},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2022,
month = nov,

note = {Angesichts aktueller Herausforderungen in Städten, etwa der steigenden Verkehrsnachfrage und der damit einhergehenden Belastung für Mensch und Umwelt, wird die Dringlichkeit einer Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs sowie der Schaffung nachhaltiger Mobilitätskonzepte (z.B. Sharing-Angebote) als Alternative zur privaten Pkw-Nutzung immer deutlicher. Technologische Entwicklungen bringen erweiterte Möglichkeiten für neue Mobilitätsangebote, die in der Folge zur angestrebten nachhaltigen Transformation urbaner Mobilität beitragen können. Dieser Transformationsprozess kann jedoch nicht allein durch die Entwürfe neuer Mobilitätskonzepte realisiert werden. Von Bedeutung sind vor allem die Akzeptanz und Nutzung dieser Konzepte, die wiederum mit den aktuellen Mobilitätspraktiken und Mobilitätsanforderungen der Menschen verknüpft sind. Daher gilt es, diese Praktiken und Anforderungen bereits bei der Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte in den Fokus zu rücken.
Vor diesem Hintergrund ist das Ziel dieser kumulativen Dissertation, unterschiedliche Pkw-Nutzer:innen (Mobilitätstypen) zu identifizieren und deren Mobilitätspraktiken sowie damit verbundene handlungsleitende Logiken und Mobilitätsanforderungen aus einer Innenperspektive heraus zu verstehen. Zudem leistet die Arbeit einen methodischen Beitrag, indem ein transdisziplinäres Vorgehen entwickelt und vorgestellt wird, um dieses nutzer:innenspezifische Wissen sowie die Nutzer:innen selbst als Ko-Kreator:innen in die Entwicklung bedarfsgerechter Mobilitätskonzepte zu involvieren. Dabei werden Nutzer:innen nicht als passivierte Beförderungsobjekte und lediglich als Untersuchungsgegenstand betrachtet, sondern im Sinne transdisziplinärer Forschung als entscheidungsfähige Individuen und Ko-Kreator:innen verstanden.
Die Arbeit zeigt, wie sich durch einen Methodenmix mit einem Fokus auf qualitative, partizipative Methoden wertvolles nutzer:innenbezogenes Wissen für die Entwicklung bedarfsgerechter Mobilitätskonzepte generieren lässt und wie die potenziellen Nutzer:innen aktiv in den Forschungsprozess involviert werden können. Hierfür erfolgt zunächst eine Strukturierung von empirisch erhobenem Mobilitätsverhalten in Form einer Nutzer:innentypologie, welche die Grundlage für vertiefende qualitative Untersuchungen darstellt.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass es sich bei Pkw-Nutzer:innen um eine heterogene Gruppe mit jeweils typenspezifisch unterschiedlichen handlungsleitenden Logiken und Anforderungen handelt. Außerdem weisen die Ergebnisse darauf hin, dass für den Großteil der Auto-Nutzer:innen bislang kaum eine Abkehr von derzeitigen automobilen Praktiken erkennbar ist. Vielmehr scheinen automobile Praktiken tief eingebettet zu sein in die Alltagsroutinen der Menschen. Zudem zeigen die Ergebnisse, dass sich das Mobilitätsverhalten der Nutzer:innentypen auf spezifische handlungsleitende Logiken – sogenannte Mobilitätslogiken – zurückführen lässt. Die Erkenntnisse bieten konkrete Anknüpfungspunkte für die Praxis, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte. Zum einen leistet die Arbeit somit einen Beitrag zu der gewärtigen Debatte, wie die Verkehrswende gestaltet werden kann; zum anderen zu der Diskussion um die Potenziale und Anwendungsmöglichkeiten transdisziplinärer Ansätze in der Verkehrs- und Mobilitätsforschung, die weltweit überwiegend von quantitativem Empirismus geprägt ist.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/10458}
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Namensnennung 4.0 International