Stoll, Paul David: Outcome von Halswirbelsäulenverletzungen : Retrospektive Datenerhebung mit prospektiver Nachbeobachtung. - Bonn, 2022. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-66805
@phdthesis{handle:20.500.11811/9819,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-66805,
author = {{Paul David Stoll}},
title = {Outcome von Halswirbelsäulenverletzungen : Retrospektive Datenerhebung mit prospektiver Nachbeobachtung},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2022,
month = may,

note = {Die vorliegende Studie bildet die Epidemiologie von HWS-Verletzungen an einem Krankenhaus der Maximalversorgung ab. Über den Zeitraum von 2012 bis 2017 wurden alle 465 Patienten, die mit einer Verletzung der HWS durch die Universitätsklinik Bonn behandelt wurden, in eine retrospektive Untersuchung eingeschlossen und hinsichtlich verschiedener epidemiologischer Kriterien ausgewertet. In einem zweiten Schritt wurden 56 Patienten einer prospektiven Nachuntersuchung mittels gängiger Fragebögen zu Beschwerden der HWS, Einschränkungen des Gesundheitszustands und Depression unterzogen. Das Kollektiv der Patienten lässt sich vereinfacht in zwei Gruppen unterteilen. Bei der ersten Gruppe handelt es sich hauptsächlich um junge Männer, die sich aufgrund von hochenergetischen Traumen im Rahmen von Verkehrsunfällen Verletzungen der HWS mit einer Häufung im Bereich der Wirbel C5-7 zuziehen, die mit einer hohen Rate an Begleitverletzungen und neurologischen Ausfällen einhergehen. Auf der anderen Seite steht die Gruppe der Patienten und besonders häufig Patientinnen in höherem Lebensalter, die im Rahmen von niedrigenergetischen Traumen, wie Stürzen aus geringen Höhen, Verletzungen der oberen HWS, insbesondere des Axis, erleiden. Der demographische Wandel wird dazu führen, dass der Anteil der Patienten aus der zweiten Gruppe weiter zunimmt. In der klinischen Praxis sollte daher bei Patienten in höherem Lebensalter nach vermeintlich unspektakulären Traumen stets eine Verletzung der HWS in Erwägung gezogen werden.
Erstmals wurde die neue AO-Klassifikation auf ein Patientenkollektiv dieser Größe angewendet. Insgesamt sind Typ-A-Verletzungen am häufigsten, gefolgt von Typ-B und C-Verletzungen. Neurologische Ausfälle finden sich signifikant häufiger bei Verletzungen im Bereich der unteren HWS und bei Typ-C-Verletzungen vor.
In der Nachuntersuchung konnte gezeigt werden, dass das klinische und subjektiv empfundene Outcome der Patienten bei Verletzungen der HWS in besonderem Maße von der Lokalisation der Verletzung abhängig ist, wobei Verletzungen der oberen HWS signifikant häufiger mit Einschränkungen der HWS einhergehen. Des Weiteren konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen einer depressiven Symptomatik in Zusammenhang mit Verletzungen der oberen HWS sowie Schmerzen und Beeinträchtigungen der HWS gezeigt werden. Eine genaue Aussage über die Kausalität dieser Beobachtung zu treffen, war im Rahmen der vorliegenden Studie nicht möglich. Insbesondere das hohe Durchschnittsalter und die damit einhergehenden Begleiterkrankungen der Patienten lassen vermuten, dass in vielen Fällen die in dieser Studie abgebildeten Einschränkungen der Lebensqualität nicht einzig auf ihre HWS- Verletzung zurückzuführen sind. Zur weiteren Klärung dieser Fragestellung bedarf es weiterer Studien, welche nach Möglichkeit den Gesundheitszustand der Patienten vor ihrer Verletzung einbeziehen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/9819}
}

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