Bakker, David: Klinische Charakterisierung und Diffusion Tensor Imaging bei Patienten mit unkomplizierter hereditärer spastischer Paraparese. - Bonn, 2021. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-62461
@phdthesis{handle:20.500.11811/9113,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-62461,
author = {{David Bakker}},
title = {Klinische Charakterisierung und Diffusion Tensor Imaging bei Patienten mit unkomplizierter hereditärer spastischer Paraparese},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2021,
month = jun,

note = {In der vorliegenden klinischen Studie zur Erforschung der weißen Substanz und deren mikrostruktureller Integrität im Gehirn von Patienten mit einer unkomplizierten Form der HSP (pHSP) wurden 16 pHSP-Patienten (8 SPG4-positiv, 8 SPG-negativ) klinisch-neurologisch und MR-tomographisch im Vergleich zu einer alters- und geschlechtsgemachten Kontrollgruppe untersucht. Durch den Einsatz moderner MRT- (DTI) und Auswertungsverfahren (TBSS) sollten neue Erkenntnisse über die krankheitsbedingten Veränderungen von Faserverbindungen im Gehirn in vivo gewonnen und Zusammenhänge mit den klinischen Beschwerden untersucht werden. Von weiterem Interesse war, inwiefern bildgebend eine Differenzierung von Subtypen der pHSP möglich ist.
In den klinischen Tests und Untersuchungen zeigten sich bei allen pHSP-Patienten die typische beinbetonte Spastik und ähnliche Krankheitsverläufe trotz großer Variabilität des Erstmanifestationszeitpunktes. Klinisch konnten wir unter anderem einen Zusammenhang zwischen negativem SPG4-Genträger-Status und ausgeprägteren Feinmotorikstörungen nachweisen, wohingegen im Vergleich zur Kontrollgruppe SPG4-positive pHSP-Patienten mehr kognitive Beeinträchtigungen aufwiesen als SPG4-negative pHSP-Patienten. Das etwas erhöhte Auftreten von depressiven Symptomen in der Patientengruppe korrelierte nicht nur wie zu erwarten mit der Krankheitsschwere und Krankheitsdauer (nur SPG4-negative Subgruppe), sondern auch mit einer zunehmenden Beeinträchtigung der Feinmotorik – obwohl diese nicht spontan von den Patienten berichtet oder in der neurologischen Untersuchung bemerkt worden war. Durch Ergotherapie, könnten somit möglicherweise nicht nur die Feinmotorik verbessert sondern auch depressive Symptome gelindert werden.
MR-morphologisch lag eine gestörte, mikrostrukturelle Integrität insbesondere im Bereich des CC, TCS und entlang interhemisphärischer Assoziationsfasern vor. Im CC schienen vorwiegend die stärker myelinisierten Axone im posterioren Truncus und Isthmus des CC betroffen zu sein und dieser Effekt erschien unabhängig vom Vorliegen eines SPG4-Gendefektes. Im Vergleich zur Kontrollgruppe lag bei den SPG4-positiven Patienten der Schwerpunkt der Diffusivitätsveränderungen für alle Parameter vorwiegend im Isthmus und Splenium des CC, während die Veränderungen bei den SPG-negativen pHSP-Patienten etwas weiter anterior im posterioren und mittleren Truncus lagen. Überraschenderweise war nicht ein erniedrigter, sondern ein erhöhter FA-Wert, als Ausdruck einer vermehrt gerichteten Diffusivität mit längerer Krankheitsdauer und höheren Scores für die Krankheitsschwere assoziiert. Angesichts der erhöhten AD in unserem Gesamtkollektiv könnten diese Befunde dahingehend interpretiert werden, dass die Auffälligkeiten möglicherweise auch Ausdruck eines Kompensationsversuchs des Gehirns sein könnten - mit einer Zunahme und Neuorientierung der axonalen Verknüpfungen von Faserbahnen. Aufgrund der Beschränkungen, des der DTI zugrundeliegenden Modells und der Unsicherheit hinsichtlich der Richtungsinformation z.B. bei Faserkreuzungen, müssen jedoch derartige Interpretationen mit großer Vorsicht betrachtet werden.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/9113}
}

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