Bugdayci, Duygu Fazilet: Wissen und Einstellungen zum Demenzsyndrom von Personen mit türkischem Migrationshintergrund in Köln. - Bonn, 2021. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-61627
@phdthesis{handle:20.500.11811/8978,
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author = {{Duygu Fazilet Bugdayci}},
title = {Wissen und Einstellungen zum Demenzsyndrom von Personen mit türkischem Migrationshintergrund in Köln},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2021,
month = mar,

note = {Mit der Untersuchung zu Wissen und Einstellungen zum Demenzsyndrom im Fokus der hausärztlichen Versorgung wurde erstmals für Deutschland ein migrationsbezogener Ansatz in Auseinandersetzung mit dem Demenzsyndrom innerhalb der türkischen Personengruppe gewählt. Mit zunehmendem Alter der Migranten steigt die Wahrscheinlichkeit an einem Demenzsyndrom zu erkranken. Die gesundheitliche Versorgung der an Demenz erkrankten Menschen stellt eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar. Es gibt Hinweise darauf, dass Wissensdefizite bezüglich dementieller Erkrankungen bei türkischen Migranten mit der geringen Inanspruchnahme von unterstützenden Gesundheitsmaßnahmen sowie sprachlichen und kulturellen Aspekten zusammenhängen. Barrieren in der hausärztlichen Versorgung der türkischen Migranten und damit zusammenhängend ihre speziellen Erfahrungen mit dem Demenzsyndrom wurden kaum untersucht.
Eine Querschnittsstudie basierend auf einer Zufallsbruttostichprobe von 500 Frauen und Männern in Köln wurde durchgeführt. Ein selbst entwickelter, schriftlich auszufüllender, standardisierter Fragebogen in deutscher und türkischer Sprache wurde im Juni 2018 postalisch an die Probanden versandt. Bei einer Teilnahmerate von 17,6 % lagen für diese Studie insgesamt 78 ausgefüllte Fragebögen von Personen mit türkischer Staatsbürgerschaft im Alter ab 60 Jahren vor. Im Anschluss erfolgten multivariable Analysen der Antworten.
Ein Großteil der Personen mit türkischem Migrationshintergrund schätzte den allgemeinen Gesundheitszustand als nicht gut ein. Zudem wurden die Deutschkenntnisse von 47,5 % der Teilnehmer als „schlecht“ bis „sehr schlecht“ beurteilt. Viele Teilnehmer hatten aufgrund sprachlicher Aspekte Schwierigkeiten, medizinische Informationen beim Hausarzt zu verstehen. Trotz der Angst (65,4 %), an Demenz zu erkranken, hatten türkische Teilnehmer einen offenen Umgang mit der Erkrankung, indem sie das Gespräch im Erkrankungsfall aufsuchen würden. Sie waren insgesamt wenig über die Demenz informiert und hatten einen hohen Informationsbedarf.
Um den Wissenslücken gerecht zu werden, sollten Aufklärungskampagnen zum Demenzsyndrom mehr an Bedeutung gewinnen. Beispielweise könnten Informationsmaterialien in türkischer Sprache in hausärztlichen Praxen für Patienten zur Verfügung gestellt werden. Der subjektiv oft nicht gut beurteilte Gesundheitszustand könnte eventuell auf mögliche Verbesserungspotenziale der gesundheitlichen Lage der türkischen Migranten hindeuten. Weiterführende Studien mit zielgruppenspezifischen Erhebungsinstrumenten zu spezifischen Krankheiten und Risikofaktoren sind denkbar, um mögliche Defizite in der Gesundheitsversorgung identifizieren zu können.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/8978}
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