Vollbrecht, Thomas Manuel: Multiparametrische kardiale Magnetresonanztomografie bei akuter Myokarditis : Vergleich unterschiedlicher Messansätze. - Bonn, 2020. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-60235
@phdthesis{handle:20.500.11811/8817,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-60235,
author = {{Thomas Manuel Vollbrecht}},
title = {Multiparametrische kardiale Magnetresonanztomografie bei akuter Myokarditis : Vergleich unterschiedlicher Messansätze},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2020,
month = nov,

note = {Studienergebnisse zeigen die hohe Wertigkeit multiparametrischer CMR in der Myokarditisdiagnostik. Für die Verbreitung quantitativer Sequenzen in der klinischen Praxis fehlt es dennoch an Empfehlungen zur standardisierten Anwendung. Der Zweck dieser Studie war daher die Untersuchung der diagnostischen Wertigkeit verschiedener Ansätze zur Auswertung der myokardialen T1-, ECV- und T2-Maps. Zur Beurteilung des tatsächlichen Mehrwerts quantitativer Sequenzen gegenüber dem konventionellen qualitativen Untersuchungsprotokoll bei Myokarditis sollte außerdem der diagnostische Wert einer Messung im magnetresonanztomografisch gesund erscheinenden Remote-Myokard evaluiert werden; dementsprechend sollte zusätzlich aufgezeigt werden, ob mittels quantitativer Bildgebung Patienten trotz normaler Standard-CMR erfasst werden können. 50 Patienten mit klinisch diagnostizierter Myokarditis und 30 gesunde Probanden wurden magnetresonanztomografisch untersucht. Das konventionelle Protokoll zur Bestimmung von T2-Ratio, EGEr/AME und LGE wurde um quantitative Sequenzen zur Kalkulation der myokardialen T1- und T2-Relaxationszeiten sowie der ECV ergänzt. Für den Methodenvergleich wurden die Relaxationszeiten im gesamten linksventrikulären Myokard (global), innerhalb der mittventrikulären SA-Schicht (mSAX), innerhalb des interventrikulären Septums (ConSept) und zusätzlich im ausweislich der konventionellen CMR gesund erscheinenden Remote-Myokard gemessen. Zum Vergleich der diagnostischen Wertigkeiten wurden ROC-Analysen durchgeführt. Alle Messansätze zeigten signifikant höhere myokardiale T1- und T2-Zeiten sowie ECV-Werte der Patienten gegenüber den Kontrollprobanden (p = < 0,005 für alle Parameter). Unter allen Ansätzen ergab sich für den globalen Ansatz die höchste diagnostische Wertigkeit (AUC T1: 0,903; T2: 0,847; ECV: 0,731). Im direkten Vergleich war der globale Ansatz für das T2-Mapping und die ECV-Quantifizierung der Remote-Messung signifikant überlegen (p = 0,001 bzw. 0,02); weiterhin zeigte sich in der Messung der T1-Zeiten für den globalen Ansatz eine signifikant höhere diagnostische Wertigkeit gegenüber ConSept (p = 0,003) und grenzwertig gegenüber dem mSAX-Ansatz (p = 0,051); keine Unterschiede ergaben sich dagegen in der Quantifizierung der T2-Relaxationszeiten.
In 9 Fällen konnten weder die Einzelparameter der konventionellen CMR, noch die kombinierten Lake-Louise-Kriterien zwischen dem Patienten- und dem Kontrollkollektiv unterscheiden; dagegen zeigten sich alle quantitativen Parameter signifikant erhöht (T1: p = 0,024, ECV: p = 0,01, T2: p = 0,026) und konnten jeweils zwischen beiden Gruppen differenzieren. Die Ergebnisse des Methodenvergleichs zeigen die Möglichkeit der Myokarditisdiagnostik durch quantitative Parameter, wobei sich für den globalen Ansatz die höchste diagnostische Wertigkeit ergab. Durch die hohe Sensitivität ermöglicht dieser Ansatz die Diagnose selbst bei Patienten mit Normalbefund nach dem Standardprotokoll und ist daher für die Erstdiagnostik zu empfehlen. Die Unterscheidung von Patienten und Gesunden selbst durch eine Messung im normal erscheinenden Remote-Myokard belegt darüber hinaus eine global umfassende Entzündungsreaktion trotz des fokalen Erscheinungsbildes der Myokarditis in der konventionellen CMR und damit den Vorteil quantitativer Bildgebung, zusätzliche Areale myokardialen Schadens zu detektieren.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/8817}
}

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