Seo, Yujung: Aspekte der Kindheit-Autobiographik deutschsprachiger Autorinnen im 20. Jahrhundert. - Bonn, 2008. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-15044
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Der Gegenstand meiner Dissertation ist die Kindheit-Autobiographik der Frauen, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgewachsen sind.
Die weibliche Kindheit in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist alles andere als eine idealistisch/romantische. Minderwertigkeitskomplex, aufgezwungenes Schweigen, fehlende Bildungschancen, Verlassenheit, Orientierungslosigkeit, Opfer der Gewalt, Angst, Einsamkeit, physische oder psychische Abwesenheit der Eltern bzw. eines Elternteils, problematische Mutter/Vater-Tochter-Beziehung, Kinderarbeit, grausame Kriegserfahrung, Armut, repressive Erziehung sowie Religion; Erinnerungen wie diese machen die weibliche Kindheit zu einer Leidensgeschichte. Diese persönlichen Geschichten gewinnen im gesellschaftlichen Kontext umso mehr an Bedeutung, denn darin werden nicht nur die Kinder-, sondern auch die Erwachsenenwelt aus der Kinderperspektive beobachtet und beschrieben.
Hierfür werden folgende zehn Prosatexte der deutschsprachigen Autorinnen behandelt:
1. Franziska zu Reventlow(1871-1918), Ellen Olestjerne(1903)
2. Marie Luise Kaschnitz(1901-1974), Das Haus der Kindheit(1956)
3. Marlen Haushofer(1920-1970), Das fünfte Jahr(1952)
4. Ingeborg Bachmann(1926-1973), Jugend in einer österreichischen Stadt(1959)
5. Ruth Klüger(1931- ), weiter leben(1992)
6. Helga Novak(1935- ), Die Eisheiligen(1979)
7. Karin Reschke(1940- ), Memoiren eines Kindes(1980)
8. Ulla Hahn(1945- ), Das verborgene Wort(2001)
9. Beate Morgenstern(1946- ), Nest im Kopf(1988)
10. Brigitte Schwaiger(1949- ), Lange Abwesenheit(1980).
Im Großen und Ganzen wird die Kindheit in den genannten Werken unter zwei Hauptaspekten ‚Familie‘ und ‚Krieg‘ betrachtet. Doch auch Emanzipationsstrategien der kleinen Frauen und weitere Faktoren wie Schule und Religion werden mit in Betracht gezogen.
In weiblicher bzw. feministischer Hinsicht stellt die weibliche Kindheit ein interessantes und wichtiges Thema dar, denn hier treten familiäre sowie soziale Faktoren erstmals in Erscheinung, die auf das nun aufwachende weibliche Bewusstsein Einfluss nehmen. Sämtliche Betrachtungen bei Unterstreichung der Problematik der einzelnen, jedoch im sozialen Kontext kollektiven weiblichen Geschichte sind gedacht als ein Beitrag zur Etablierung einer eigenen Frauengeschichte, die sich von der Männer- unterscheidet.

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