Pause - Über das Schweigen bei Samuel Beckett und Jon Fosse

Im Feuilleton wird nur allzu gerne eine Verbindung zwischen Samuel Beckett und Jon Fosse hergestellt, so dass es durchaus sinnvoll erschien, sich mit den Texten zu befassen, die diese Verknüpfung bewirken. Fosses Stücke tauchten im Sommer 2000 quasi aus dem Nichts im deutschsprachigen Bühnenraum auf und wurden beinahe zur ‘Landplage’. Die Gemeinsamkeit, die man den Dramatikern nicht absprechen kann, besteht in dem üppigen Verwenden der Bühnenanweisung Pause. Für diese Arbeit wurden Waiting for Godot und Endgame von Beckett sowie Da kommt noch wer und Der Name von Fosse ausgewählt, um das Schweigen in den vier Schauspieltexten zu untersuchen. Basierend auf diesem Berührungspunkt wurden die Unterschiede der Wortlosigkeit erarbeitet. Denn die Menschen bei Beckett schweigen anders als die bei Fosse. Die Arbeit liefert zunächst einen groben Überblick zu Einflüssen, Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Autoren, um besonders Jon Fosse näher vorzustellen. Es folgen kurze Inhaltsangaben der Stücke sowie einige optische Eindrücke mit Bildern und Informationen von Inszenierungen. Die Ausführungen über das Schweigen stehen im Mittelpunkt. Es werden verschiedene Formen der Wortlosigkeit betrachtet (medizinische und linguistische Gründe, Schweigen im Theater). Die gewonnenen Erkenntnisse werden auf die einzelnen Dramentexte angewandt, um herauszufinden, wie jeweils bei Beckett und Fosse geschwiegen wird. Ein Anliegen war es, eine grundsätzliche Art des Verstummens ausfindig zu machen, die sich als typisch für das Stück oder einzelne Personen bzw. den Autor erweist. Zudem wurde eine Umfrage bei den Theatern durchgeführt, um mehr über die Beweggründe der Theater zu erfahren, Stücke von Beckett und/oder Fosse in ihr Repertoire aufzunehmen. Die relativ zeitnah vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse dieser Arbeit über den „neuen“ Autor Jon Fosse erweitern nicht nur den (bisher nicht vorhandenen deutschsprachigen) Forschungsstand der Literatur, sondern sie sind gleichzeitig Grundlagenarbeit (z.B. im Hinblick auf die Sekundärliteratur).

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