Evaluation prädiktiver Marker für die Wirksamkeit einer transarteriellen hepatischen Chemoinfusionstherapie bei seltenen onkologischen Indikationen

Die hepatische arterielle Chemoinfusion (HAIC) der Leber ist ein hierzulande bereits etabliertes, sicheres Verfahren in der Palliativbehandlung von hepatisch metastasierten Malignomen und genießt, ähnlich wie andere katheterbasierten Verfahren, eine zunehmende Bedeutung in der onkologischen Patientenversorgung. Trotz guter Erfahrungswerte mit der HAIC und generell fortschreitenden Erkenntnissen in der Palliation von Lebermetastasen profitieren nicht alle Patienten von dieser Intervention. Ziel dieser Arbeit war es daher mögliche prädiktive Faktoren zu identifizieren, welche einen günstigen Therapieverlauf auch für selten mittels HAIC therapierte Tumorentitäten vorhersagen können.
Wir fanden in unserer retrospektiven Analyse deutliche Hinweise darauf, dass eine gute Leberfunktion vor initialer HAIC mit einem gesteigerten Gesamtüberleben und Progressionsfreien Überleben assoziiert ist. Eine vermeintlich niedrige Tumorlast in der Computertomographie zeigte hingegen keinen signifikanten Überlebensvorteil für unser Patientenkollektiv. Vor diesem Hintergrund kann ein im Jahr 2017 vorgeschlagener Leberscore als sehr einfaches Mittel benutzt werden um jene Patienten zu selektieren die von einer HAIC der Leber profitieren würden.  Hinsichtlich der Therapiesicherheit konnten wir erneut zeigen, dass die HAIC ein sicheres, minimal- invasives Verfahren sein kann. Insbesondere die technische Durchführung gestaltete sich in unserer Analyse komplikationsarm. adverse Effekte durch die toxische Wirkung der Chemotherapeutika konnten in unserem ausgiebig vortherapierten Patientenkollektiv jedoch beobachtet werden.
Zusammenfassend können wir bestätigen, dass die HAIC ein sicheres Verfahren in der palliativen Therapie von Patienten mit dominanter, hepatischer Metastasierung ist. Werkzeug wie der Leberscore könnten uns in Zukunft helfen geeignete Patientin für die Behandlung zu selektieren. Patienten die von der HAIC nicht profitieren würden, könnten so einer alternativen Therapiemaßnahme zugeführt werden.

Hepatic Arterial Infusion Chemotherapy (HAIC) is a well established and safe procedure in palliative care of liver metastases. Therefore, it enjoys growing importance in oncological patient care. Despite good emperical data and advancing knowledge in palliation of liver metastases, not all patients benefit from this procedure. To optimize patient selection for HAIC, the goal of this study was to identify factors predicting a favorable therapeutic outcome for tumor entities rarely treated with HAIC.
The results of our retrospective analysis indicate that a good liver function prior to initial HAIC was associated with increased patient survival and prolonged progression free survival. In contrast, a putative low tumor burden on computed tomography showed no significant survival benefit in the analyzed cohort.
Thus, a scoring system proposed in 2017 can be utilized as a simple means to select those patients who would benefit from HAIC. With regard to safety, we were able to confirm that HAIC is a safe, minimally invasive procedure. In particular, the technical implementation of HAIC had few complications. Adverse effects due to toxicity of chemotherapeutic agents, however, were observed in our extensively pretreated patient population. However, major complications occurred only in a limited number of patients.
In conclusion, we can confirm that HAIC is a safe procedure in palliative therapy of patients with predominant hepatic metastatic disease. In the near future, tools such as the liver score could become useful assets for patient stratification. Thus, patients who would probably not benefit from HAIC could be directed to an alternative therapeutic regime.

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