Die Rolle der multifokalen Elektroretinografie und Spectral-Domain optischen Kohärenztomografie in der Diagnostik des Morbus Stargardt

Ziel dieser Arbeit war den Stellenwert der multifokalen Elektroretinografie in der Diagnostik des Morbus Stargardt (M. Stargardt) im Hinblick auf die diagnostischen Möglichkeiten der Spectral-Domain optischen Kohärenztomografie zu beurteilen. Hierzu wurden die Untersuchungsergebnisse der multifokalen Elektroretinografie und der Spectral-Domain optischen Kohärenztomografie von 46 Patienten mit der Diagnose Morbus Stargardt und 33 gesunden Referenzpersonen analysiert. Wie bereits in anderen Arbeiten beschrieben, zeigt sich auch in der vorliegenden Arbeit eine Minderung der zentralen Netzhautdicke in der Spectral-Domain optischen Kohärenztomografie sowie der Reizantwortdichten im multifokalen Elektro-retinogramm bei Patienten mit Morbus Stargardt. Das klinische Erscheinungsbild des Morbus Stargardt ist variabel. Visuseinschränkungen können fehlen oder sehr ausgeprägt sein. Die zentrale Netzhaut kann normal konfiguriert sein oder deutlich sichtbare, atrophe Veränderungen aufweisen. Auch wir konnten zeigen, dass sich durch eine Untersuchung mit dem multifokalen Elektroretinogramm bereits eine Funktionseinschränkung der Makula feststellen lässt, während der Visus des Patienten nicht oder wenig eingeschränkt ist und die zentrale Netzhautdicke im Normbereich ist. Neu ist der Vergleich der Korrelation zwischen der zentralen Netzhautdicke und dem bestkorrigierten Visus mit der Korrelation zwischen den Reizantwortdichten und dem bestkorrigierten Visus. Hier zeigt sich eine stärkere Korrelation der zentralen Netzhautdicke mit dem bestkorrigierten Visus als zwischen den Reizantwortdichten und dem bestkorrigierten Visus. Die Spectral-Domain optische Kohärenztomografie stellt somit die bessere Methode zur genauen Beschreibung eines bestehenden Morbus Stargardt dar. Bei einem fortgeschrittenen Befund ist die bildmorphologische Sicherung der Diagnose mit der Spectral-Domain optischen Kohärenztomografie, ohne zusätzliche elektrophysiologische Bestätigung durch die multifokale Elektroretinografie möglich. Das multifokale Elektroretinogramm hat eine besondere Bedeutung für die Feststellung einer Funktionseinschränkung der Makula bei morphologisch unauffälligem Befund, wie es im Frühstadium von Morbus Stargardt vorkommen kann.

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