Von der Lernplattform zur integrierten Lernumgebung im Arbeitsprozess

Die Arbeit beschäftigt sich mit Aspekten, wie Lernplattformen zu einer verbesserten Unterstützung arbeitsintegrierten Lernens eingesetzt werden können. Im ersten Kapitel der Arbeit wird auf eine begriffliche Eingrenzung von Lernplattformen eingegangen. Neben dem funktionalen Umfang werden verschiedene betriebliche Einsatzfelder beschrieben. Da die Verwendung einer Lernplattform im Sinne einer integrativen Lösung am Arbeitsplatz auch auf das Zusammenspiel mit weiteren betrieblichen Softwareanwendungen zielt, werden hier auch Systeme aufgeführt, die technische bzw. organisatorische Berührungspunkte zu Lernplattformen haben. Ausgehend vom „Ist-Zustand“ der Lernplattform als Anwendung zu Unterstützung betrieblicher Lernprozesse werden im zweiten Kapitel didaktische Prinzipien geschildert, die Einfluss auf die Gestaltung arbeitsintegrierten Lernens haben. In Hinblick auf die methodische Umsetzung werden Lernformen skizziert, die durch Lernplattformen Unterstützung finden. Als separate Punkte werden informelles Lernen sowie Theorien und Konzepte zum sozialen computerunterstützten Lernen behandelt, da ihnen eine besondere Bedeutung bei der Verbindung von Lern- und Arbeitsprozessen zukommt. Weiterhin werden persönliche Einflussfaktoren, Motivation und Anreizsysteme behandelt, die in Hinblick auf die Gestaltung einer lernförderlichen Umgebung eine Rolle spielen. Als Beispiel für ein Anreizsystem werden Lernkonten näher ausgeführt. Im dritten Kapitel der Arbeit wird auf Lernen im Spannungsfeld betrieblicher Anforderungen eingegangen. Die Gestaltung und Förderung betrieblicher Lernprozesse in Unternehmen steht unter dem Vorzeichen betrieblicher Zielsetzungen, wie etwa der Verbesserung der Organisations- und Lernkultur, Förderung der Innovationsfähigkeit oder Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen. Für die Verbindung von Lernprozessen und betrieblichen Zielen kommt in Unternehmen besonders der Personalentwicklung eine zentrale Bedeutung zu, deren Einflussnahme näher betrachtet wird. In Bezug auf Lernplattformen wird aufgezeigt, welche Lernplattformenfunktionen die Personalentwicklung unterstützen können und welche Probleme bestehen. Abschließend zum Kapitel werden gesetzliche Bestimmungen sowie Regelungen zur betrieblichen Lern- und Arbeitszeit aufgeführt. Mit der empirischen Untersuchung, die im vierten Kapitel der Arbeit dargestellt wird, wird einerseits die derzeitige Verwendung von Lernplattformen zum Lernen am Arbeitsplatz empirisch erfasst, andererseits dienen geschilderte Defizite und Anregungen als Grundlage für zu entwickelnde Gestaltungsempfehlungen. Relevante Einflussfaktoren werden auf Grundlage eines Rahmenmodells erfasst. Die Evaluation wurde anhand persönlicher Interviews von acht Lernplattformkunden der VIWIS GmbH in München durchgeführt. Eine systematische Zusammenfassung der Erkenntnisse entlang des verwendeten Rahmenmodells wird im fünften Kapitel der Arbeit vorgenommen. Ausgehend von den Erkenntnissen wird im sechsten Kapitel ein Gestaltungsmodell entwickelt, das auf Grundlage unterschiedlicher Gestaltungsfelder (Didaktik, Technik, Organisation, Ökonomie, Kultur) die Umsetzung einer integrierten Lernumgebung im Arbeitsprozess unterstützt. Hierbei wird insbesondere auf die Rolle von Lernplattformen zur Unterstützung arbeitsintegrierten Lernens eingegangen.

The dissertation deals with aspects on how learning management systems can be used to obtain a better support of integrated learning at the workplace. The first chapter specifies learning management systems in a terminological way. Typical features as well as various corporate use cases are presented. As the usage of learning management systems as integrated systems at the workplace also may include other systems, additionally other software is mentioned which is in close organisational relationship to learning management systems. On base of the existing usage of learning management systems the second chapter narrows down didactical principles which influence integrated learning at the workplace. Various learning methods are listed which are typically supported by learning management systems. Informal and social forms of learning and individual as well as environmental factors are explained in their function to enhance learning. The third chapter focuses on learning in contrast to work requirements. The design of corporate learning often the times follows targets like improvement of innovation capabilities or compliance issues. As human resource departments play a critical role in the connection of corporate targets and learning their influence on learning is specified in more detail. It is shown in which way features of learning management systems support human resources and which problems exist. Additionally legal requirements and rules of corporate learning and working time aspects are discussed. An evaluation was carried out to examine how learning management systems are currently used in corporate settings (chapter four). Shortcomings and feature requests are used as a base to develop recommendations for future developments or extensions. The evaluation was based on personal interviews of eight learning management system customers of VIWIS, Munich. The last chapter provides a systematical summary of the outcomes. These outcomes are used to develop a design model to obtain an integrated learning environment at the workplace.

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