Wert PCR-basierter mikrobiologischer Diagnostik aus bronchoalveolärer Lavage bei Kindern : eine retrospektive Datenanalyse

Die bronchoalveoläre Lavage (BAL) mit mikrobiologischer Standardkultur stellt den derzeitigen Goldstandard in der mikrobiologischen Diagnostik bei Pneumonien dar. Ein schneller Nachweis der Erreger und die zeitnahe Einleitung einer antibiotischen Therapie sind wichtig für die Prognose. Eine kommerziell erhältliche Methode in der mikrobiologischen Diagnostik der Sepsis stellt das „multiplex-Polymerase-Kettenreaktion (englisch polymerase chain reaction, PCR)“- System LightCycler SeptiFast® (SF) dar. Das Ziel der hier vorliegenden Datenanalyse war zu untersuchen, ob sich durch den Einsatz PCR-basierter Diagnostik mehr potenziell pathogene Erreger im Vergleich zur konventionellen Kultur nachweisen lassen. Hierzu wurde der Einsatz des SF mit dem der konventionellen Kultur erstmalig bei pädiatrischen Patienten verglichen.

Es wurden 70 BAL-Proben von pädiatrischen Patienten untersucht. Nach Ausschluss einer möglichen Kontamination konnte der Nachweis für potenziell pathogene Erreger durch den Einsatz des SF (67,1%) im Vergleich zur Kultur (25,7%) signifikant gesteigert werden (p<0,001). Ein Bakteriennachweis erfolgte bei 43/70 Proben (61,5%) beim SF zu 17/70 (24,3%) bei der Kultur (p<0,001). Dabei wurden mit dem SF 47/68 (69,1%) der als pathogen zu wertendem Erreger nachgewiesen. Hiervon zählten 38/47 (80,9%) zu den grampositiven Bakterien. Der Streptococcus pneumoniae wurde dabei in 27/28 und der Staphylococcus aureus in 11/16 Proben allein durch den SF nachgewiesen. Ein Pilznachweis erfolgte in 7/70 Proben (10,0%) beim SF und in 2/70 (2,9%) bei der Kultur (p=0,125).

Auch bei Patienten mit einer Immunsuppression (53,7% vs. 17,1%; p=0,003) sowie bei vorheriger antibiotischer Therapie (47,1% vs. 5,9%; p=0,001) zeigten sich signifikant mehr Erregernachweise beim SF.  

Insgesamt zeigt sich beim Einsatz des SF bei der mikrobiologischen Diagnostik der BAL ein erhöhter Nachweis von potenziell pathogenen Erregern wodurch Zusatzinformationen für den klinischen Alltag gewonnen werden können. Hierzu sollte in einer sich anschließenden randomisierten Studie ein gezieltes Verfahren mit Abdeckung des Keimspektrums der Pneumonie eingesetzt und die sich ergebende therapeutische Konsequenz untersucht werden.

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