Effektivität der Klärungsorientierten Psychotherapie bei der Behandlung von Patienten mit einer Narzisstischen Persönlichkeitsstörung

Einleitung: Patienten mit narzisstischen Persönlichkeitsstörung (NPS) bieten besondere Herausforderungen und gelten als schwierig behandelbar. Mit dieser Studie wird erstmals ein Versuch einer Quantifizierung der Effektivität einer Psychotherapie in der NPS-Behandlung vorgelegt. Methodik: Im IPP Bochum wurden von Januar 2013 bis Juli 2016 die Behandlungsergebnisse aller Patienten aufgezeichnet, die dort eine ambulante klärungsorientierte Psychotherapie (KOP) aufgenommen und regulär beendet hatten. Insgesamt liegen prä-post Daten von 1002 Patienten aus diesem Zeitraum vor. Aus dieser Klientel konnten 173 Patienten mit einer NPS, die deshalb zu Behandlung kamen, retrospektiv ermittelt und in die hier vorliegende Studie eingeschlossen werden. In der KOP werden drei narzisstische Subptypen unterschieden: „erfolgreiche“ (N=62; NAR), „gescheiterte“ (N=31; GNAR) und „erfolglose“ (N=80; ENAR) Narzissten. Als primärer Zielparameter (Erfolgskriterium) wurden ursprünglich die Items des Persönlichkeitsstils- und Störungsinventars (PSSI) festgelegt. Weitere Zielparameter: Fragebögen bez. Depressionsschwere, Interaktionsproblemen Selbstwirksamkeits- und Selbstwerterleben, Selbstakzentuierung, Handlungskontrolle und das NEO-Fünffaktoren-Inventar.  Der Effekt der KOP auf die Gesamtheit aller Patienten mit NPS gemessen per PSSI war signifikant und mittel bis hoch. Ergebnisse: Der Effekt (prä-post) der KOP auf die Gesamtheit aller Patienten mit NPS gemessen per PSSI war signifikant und mittel bis hoch. Von der KOP profitierten NAR und GNAR (mittel bis hohe Effektstärken) besser als ENAR, die zwar ebenfalls signifikant gebessert waren, jedoch nur mit geringen Effektstärken in den meisten Messungen. Der Behandlungserfolg bei NAR war in den meisten Zielparametern besser als bei GNAR. Diskussion: Die Unterschiede in den Therapieeffekten werden durch die unterschiedlichen Persönlichkeitsparamter außerhalb der störungsbezogenen diagnostischen Faktoren erklärt und ihnen zugeordnet. Schlussfolgerung: KOP ist wirksam in der Behandlung der NPS mit folgendem signifikanten Gefälle: NAR>GNAR>ENAR.

 

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