Pädiatrische Röntgenbilder – ein studentischer Grundlagenkurs : Eine prospektive, randomisierte Vergleichsstudie des Wissenszuwachses von Medizinstudierenden im Blockpraktikum Kinderheilkunde an der Universitätskinderklinik Essen nach Teilnahme an Tutoren-basiertem Unterricht im Vergleich zu einem Online-Selbstlernkurs

In Zeiten der Digitalisierung und dem kontinuierlichen Streben nach Rationalisierung in der Medizin, befindet sich die medizinische Lehre derzeit an einem Wendepunkt. Jedoch muss auch durch den Einsatz moderner Technik gewährleistet sein, die Kernkompetenzen des späteren Arztberufes nachhaltig zu vermitteln. Da es an der Universitätskinderklinik nur schon zur Tradition geworden ist innovative Lehrkonzepte zu analysieren1, bot sich ein Kurs zur Beurteilung pädiatrischer Röntgenbilder regelrecht an. Das zu untersuchende Ziel dieser prospektiven, randomisierten Lehrstudie war es den Wissenszuwachs von Studierenden nach einem 90-minütigen Frontalseminar oder individuellem Onlinekurs durch einen direkten Test im Anschluss sowohl kurz- als auch durch eine OSCE-Prüfung am Semesterende langfristig zu objektivieren. Insgesamt nahmen 225 Studierende in zwei unabhängigen Studiendurchgängen des 8. Semesters (4. Klinisches Fachsemester) an der Studie teil. Wir konnten zeigen, dass sowohl das bekannte Konzept eines Tutoren-basiertem Peer-Teaching Seminars als auch ein Online-Selbstlernkurs Inhalte zur pädiatrischen Bildgebung nachhaltig vermitteln kann. Dabei ist der Online-Kurs in seinen langfristigen Ergebnissen (22,18 ± 3,47 Punkte) dem Tutoren-Seminar (22,04 ± 3,56 Punkte) weder unter- noch überlegen (p = 0,76 bei einem Signifikanzniveau α < 0,05). Auch potenzielle Störfaktoren wie Geschlecht, Alter, Vorausbildung, Semesterzugehörigkeit und generell genutzte Lernquellen haben keinen statistisch signifikanten Einfluss. Auf Grundlage dieser und bereits vorhandenen Daten aus anderen Studien2, kann davon ausgegangen werden, dass Online-Kurse zumindest in Teilbereiche der medizinischen Ausbildung in ihrer nachhaltigen Wissensvermittlung gleichwertig zu Präsenzvorlesungen und Bedside-Seminaren sind und somit in Zukunft vermehrt eingesetzt werden sollten.

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