Spatial orientation and exploration behavior of free-ranging domestic dogs

In this thesis, the behavior of free-ranging (off-leash) exploring domestic pet dogs (n=30) was studied whilst walking with their owner in new and familiar areas (n=120) and not being signalled or called to. The roaming behavior of the dogs was measured via GPS during four consecutive walks whilst off the leash at all times. Individual runs were assessed if the dog travelled in excess of 20 m away from their owner in any direction (n= 3145 runs) and of those runs seven different exploration patterns were evaluated. All dogs in this study returned to their owner, independent of exploration distance, time or area. Length of trials (runs > 20 m) varied greatly, so did the movement patterns. Almost half of the dogs showed a difference of less than 150 m away from the owner (43 %) and the dogs utilized primarily (62 %) the travelling pattern of running ahead of the owner on the path and waiting or following. All dogs travelled significantly longer distances than their owners and at significantly higher speed. The dogs explored further and longer in known than unknown areas. Significant correlations regarding time and distance of runs > 20 m could be demonstrated for dogs of one owner (teams) indicating that their exploration behavior is mainly influenced by their owner and to a lesser extent the dog’s age, breed or sex. Looking at the dogs dyads/triads of dog teams (dogs of one owner) it could be demonstrated that most dog teams tend to travel together displaying similar exploration patterns with one initiating or leading dog. Significant difference could be shown between their way outbound (away from owner) as compared to inbound (back to owner) regarding time and speed: dogs on their way away from the owner were slow and more circuitous whereas inbound they were direct and fast. Results herein are in accordance with expected socioecological differences, in that male dogs explored further than female dogs, possibly because of a relevant function in reproduction. Dog owners had to fill out two questionnaires which were than analyzed and partly correlated: First, an owner questionnaire pertaining to their dog and secondly the Lexington Attachment to Pets Scale (LAPS) to measure owner attachment values. Attachment scores in this study were found to have high to excellent values. High expected hunting scores as assessed by the owner questionnaire were negatively correlated with the subscale general attachment and LAPS total. Owners of male dogs’ displayed higher attachment values than owners of female dogs. Owners of intact dogs had significantly lower general attachment values and subscale animal rights values than owners of castrated dogs and owners of mixed breed dogs had significantly higher values in the animal rights subscale and the overall LAPS score than owners of purebred dogs. Owners of far ranging dogs had significantly higher LAPS total scores than owners of the other two groups. In this study it could be demonstrated that 70 % of dogs stayed within a radius of <350 m to their owner, despite external stimuli and whilst not being called. Furthermore, most dogs employed an exploration pattern of running ahead or following their owner on the path. All dogs, however, walked significantly longer distances and at higher speed than their owner, independent of breed, age or size. These are important indications that dogs need to walk off leash to determine their physiological walking pace. Dogs of one owner displayed similar exploration patterns indicating the importance of owner influence rather than breed or age. In conclusion, most dogs stay close to their owner and off leash restrictions should be reconsidered.
In dieser Studie wird das Bewegungsmuster und Raumnutzungsverhalten freilaufender Haushunde (n=30) analysiert, während sie mit Ihren Besitzern in bekanntem und unbe-kanntem Gelände spazieren gingen (n=120). Die Hunde durften während der Spazier-gänge nicht abgerufen werden. Ziel war herauszufinden auf welche Distanz und wie lan-ge sie sich vom Besitzer entfernen, um Daten für Freilaufauswertungen zu sammeln. Die Bewegungsmuster der Hunde wurden per GPS aufgezeichnet, um die unterschiedlichen Laufverhalten darzustellen. Individuelle Läufe wurden ab einem Radius von >20 m vom Besitzer gemessen (n= 3145 Läufe), und für diese Läufe wurden sieben verschiedene Explorationsmuster erstellt und evaluiert. 1. Der Hund läuft vor und wartet oder folgt seinem Besitzer auf dem Weg; 2. Sternmuster; 3. Loop; 4. Loop + Sternmuster; 5. Ge-mischte Formen: Läuft vor und macht einen Loop; 6. Läuft vor und läuft ein Sternmus-ter; 7. Läuft parallel vom Besitzer.
Im ersten Kapitel präsentiere ich die Analyse der Bewegungsmuster mit Fokus auf die Besitzer-Hund Beziehung. Im zweiten Kapitel stelle ich Daten bezogen auf die einzelnen Hunde sowie die Hunde Dyaden und Triaden vor. Im Teil drei gehe ich auf Beziehungsaspekt des Besitzers ein, basierend auf Resultaten des Lexington Attachment to Pets Scale (LAPS) Tests.
In dieser Studie fanden alle Hunde, unabhängig von Laufdistanz, Laufzeit oder Umgebung ihren Besitzer wieder. Die Lauflänge > 20 m variierte stark zwischen den einzelnen Hunden, wie auch die gezeigten Laufmuster. Aufgrund dieser Variationen wurden die Hunde in drei Gruppen unterteilt: Gruppe 1 Hunde blieben auf allen Läufen > 20 m innerhalb eines Radius von 150 m vom Besitzer; Gruppe 2 Hunde blieben auf allen Läufen > 20 m innerhalb eines Radius von > 150 m und < 350 m vom Besitzer; Gruppe 3 Hunde entfernten sich auf mindestens einem Lauf > 20 m über 350 m vom Be-sitzer. Fast die Hälfte der Hunde (43 %) blieben auf allen Läufen > 20 m innerhalb des 150 m Radius. Ungefähr ein Drittel (27 %) blieben im Radius < 150 m und >350 m vom Besitzer. Ein Drittel (30 %) der Hunde hatten mindestens einen Lauf über 350 m vom Besitzer entfernt. Zudem zeigten 62 % der Hunde das Laufmuster 1, d.h. sie liefen vor oder folgten ihrem Besitzer auf dem Weg. Es kann also gezeigt werden, dass die Mehr-heit der Hunde in Besitzernähe und auf dem Weg bleiben.

Alle Hunde liefen signifikant längere Distanzen (Wilcoxon Test p< 0.001) und signifikant schneller (Wilcoxon Test p< 0.001) als ihre Besitzer, ein Hinweis auf die Be-deutung des Freilaufs. Tendenziell zeigten die Hunde größere Laufdistanzen und längere Laufzeiten in bekannten als in unbekannten Gebieten, die Unterschiede waren allerdings nicht signifikant.
Signifikante Korrelationen in Bezug auf das Laufverhalten der Hunde eines Besit-zers (Teams) konnten für Distanz- und Zeitparameter (Läufe > 20m) gezeigt werden (Spearman Korrelation p< 0.001), ein wichtiger Indikator für den Einfluss des Besitzers auf das Laufverhalten seiner Hunde im Vergleich zu Rasse oder Alter der Hunde.
In Teil zwei wird das Laufverhalten der einzelnen Hunde sowie der Dya-den/Triaden (ein Besitzer nahm mit zwei oder drei Hunden teil) betrachtet. Es zeigte sich, dass Dyaden/Triaden ähnliche Bewegungsmuster vorwiesen und es meist einen Hund gab der initiierte oder führte. In manchen Teams blieb ein Hund die gesamte Zeit beim Besitzer und lief nicht mit den Artgenossen. Erkennbar waren egozentrische, allo-zentrische/geomagnetische Komponenten der Laufmuster. Zudem gab es signifikante Unterschiede (p< 0.001, Wilcoxon Test; p< 0.001, Kruskall-Wallis Test für Gruppe 1, 2 und 3) zwischen der Zeit outbound (vom Besitzer weg) und inbound (zum Besitzer zu-rück) und dem Tempo der Hunde (p< 0.001, Wilcoxon Test): der Rückweg zum Besitzer war signifikant kürzer und schneller. In Bezug auf das Geschlecht der Hunde konnte im Einklang mit erwarteten sozio-ökologischen Aspekten gezeigt werden, dass männliche Hunde signifikant weiter laufen als weibliche (p = 0.003; Mann-Whitney-U Test). In Be-zug auf Reproduktionsstatus wurden keine signifikanten Unterschiede festgestellt. Sig-nifikante lineare Korrelationen waren nachweisbar für das Explorationsverhalten, die Laufdistanz und Laufzeit für mehrere Hunde eines Besitzers, ein weiterer Indikator für den Einfluss des Besitzers auf das Laufverhalten seiner/s Hunde(s).
Der dritte Teil beschäftigt sich mit dem Bindungsverhalten des Besitzers zu sei-nem/n Hund(en). Die Besitzer füllten im Vorfeld einen Fragebogen bezüglich Ihres/r Hunde(s) aus. Die Antworten wurden dann mit Teilen eines zweiten Fragenkatalogs, dem Lexington Attachment to Pets Scale (LAPS) korreliert. Der LAPS evaluiert das Bin-dungsverhalten des Besitzers zu seinem Hund. Die Bindungswerte in dieser Studie zwi-schen Besitzer und Hund waren hoch bis exzellent. Signifikante Korrelationen bestan-den zwischen Länge der Läufe und der Subskala Tierwohlfahrt (Spearman Korrelation p = 0.001; p* = >0.024) sowie LAPS total (Spearman Korrelation p = <0.001 p*= >0.024). Hohe Einschätzungen des Jagdverhaltens korrelierten negativ mit der Subskala allgemeine Bindung (p < 0.001; p*= < 0.012) sowie LAPS total (p = <0.001: p*= < 0.012). Be-sitzer von Rüden hatten einen höheren Bindungswert (p = 0.010; p*= 0.040) als Besitzer von Hündinnen; Besitzer von intakten Hunden hatten signifikant geringere Bindungs-werte (p = 0.009; p*= 0.036) und Tierschutzwerte (p = <0.001; p*= 0.004) als Besitzer von kastrierten Hunden. Zudem hatten Besitzer von Mischlingshunden höhere Werte in der Subskala Tierschutz (p = 0.001; p*= 0.004) und LAPS total (p = 0.015) als Besitzer von reinrassigen Hunden. Interessanterweise hatten die Besitzer der weitläufigsten Hunde (Gruppe 3) signifikant höhere Bindungswerte (p = 0.001). als die Besitzer der beiden anderen Gruppen.
In dieser Studie kann gezeigt werden, dass 70 % der Hunde in einem Radius von weniger als 350 m vom Besitzer laufen, auch wenn sie nicht abgerufen werden. Zudem zeigen die meisten Hunde ein Laufmuster das wenig vom Weg des Besitzers abweicht. Alle Hunde haben ein höheres Lauftempo und laufen eine größere Distanz als ihr Besit-zer, unabhängig von Rasse, Größe oder Alter. Das sind wichtige Hinweise darauf, dass Hunde Freilauf benötigen, um ihr physiologisches und psychologisches Lauftempo selbst zu bestimmen. Hunde eines Besitzers zeigen vergleichbare Laufmuster, ein Indikator dafür, dass der Besitzer einen größeren Einfluss hat als beispielsweise die Rasse des Hundes. Als Fazit kann gesagt werden, dass die meisten Hunde in der Nähe ihres Besit-zers bleiben und somit Restriktion in Bezug auf Freilauf dringend überdacht werden sollten.

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