Wirksamkeit und Ansprechen verschiedener Arten von Antithymozytenglobulin bei der Therapie der Aplastischen Anämie

In der wissenschaftlichen Arbeit wurde die Wirksamkeit der Therapie mit Antithymozytenglobulin bei Aplastischer Anämie (AA) untersucht. Dafür wurde der Krankheitsverlauf von 67 Patienten (35 (52,2%) weiblich und 32 (47,8%) männlich, Alter: 18 bis 89 Jahre, Median 45 Jahre) retrospektiv analysiert, die im Zeitraum von April 2000 bis Dezember 2015 entweder in der Klinik für Hämatologie der Universitätsklinik Essen eine immunsuppressive Therapie mit Antithymozytenglobulin (ATG) erhalten haben, oder im Rahmen der Verlaufskontrolle in der hämatologischen Ambulanz der Uniklinik Essen vorstellig wurden. Von dem Patientengut der Uniklinik Essen haben insgesamt 67,2% (partielle Remission (PR) 43,3% (29/67), komplette Remission (CR) 23,9% (16/67)) mit klassischer AA nach sechs Monaten auf einen 1. Kurs mit ATG angesprochen. Dabei war ein signifikanter Unterschied (p < 0,05) in der Remissionsrate bei den verschiedenen Altersklassen festzustellen: Von den Patienten, die < 50 Jahre alt waren, haben 86,5% (32/37, PR 59,4% (19/32), CR 40,6% (13/32)) nach 6 Monaten auf die Therapie angesprochen. Bei ≥ 50-jährigen Patienten waren es 43,3% (13/30, PR 33,3% (10/30), CR 10% (3/30)). Bei dem Vergleich der beiden ATG-Typen ist ebenfalls ein statistisch signifikanter Unterschied (p < 0,05) zutage getreten: Nur 44,4 % (8/18, PR 16,7% (3/18); CR 27,8 % (5/18)) der Patienten, die im 1. Kurs Kaninchen-ATG erhalten haben, sind nach sechs Monaten in Remission gekommen. Bei Patienten, die ATG vom Pferd bekommen haben, waren es 75,5% (37/49, PR 53,1% (26/49), CR 22,4% (11/49)). Von den Patienten mit einer absoluten Retikulozytenzahl (ARC) ≥ 25x10^9/l vor Therapiebeginn haben 75,9 % (22/29) auf die Therapie angesprochen. Bei Patienten mit einer ARC < 25x10^9/l waren es nur 45,8% (11/24). Dieser Unterschied war auch statistisch signifikant (p < 0,05). Es konnte keine statistische Signifikanz (p > 0,05) im Ansprechen bezüglich des Geschlechtes ausgemacht werden (Männer 62,5% (20/32), Frauen 74,3% (26/35)). 25,4% (19/69) der Patienten haben bis zum Zeitpunkt der Datenerhebung einen 2. Kurs bekommen. Davon haben insgesamt 31,6% (6/19) auf die Therapie angesprochen.

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