Interdisziplinäre chirurgische Therapie von konjunktivalen plattenepithelialen Neoplasien der tarsalen und fornikalen Bindehaut

Nach der Entfernung einer plattenepithelialen Neoplasie der Bindehaut am Tarsus bzw. Fornix haben wir bei unserer Patientengruppe eine Rekonstruktion der Bindehaut mit einer Mundschleimhautplastik durchgeführt. Bei Beteiligung der bulbären Bindehaut ist eine Amnionmembrandeckung erfolgt. Diese Rekonstruktionstechnik zeigte eine Möglichkeit zum Bulbuserhalt und eine adäquate anatomische Stabilität und Funktion der Augenlider. Zur Beurteilung dieses Ergebnisses wurden folgende entscheidende Faktoren wie die Rezidivrate, Notwendigkeit einer Folgeoperation und Sehschärfe herangezogen. Das Rezidiv bei Plattenepithelneoplasie variierte in der Literatur zwischen 2% und 52%. Die Rezidivrate bei unserer Patientengruppe lag im Durchschnitt bei 27%. Bei unserer Studie erfolgte auch der Vergleich der Rezidivrate zwischen den R0-Resektionfällen mit den R1-Resektionsfällen, die eine zusätzliche adjuvante Therapie erhalten haben. Hier zeigte sich kein relevanter Unterschied, was für eine Effektivität der durchgeführten adjuvanten Therapie spricht. Es zeigte sich außerdem in dem Beobachtungszeitraum eine stabile Sehschärfe. Die Notwendigkeit einer Folgeoperation zeigte sich etwas hoch und lag bei 65,06%. Außerdem konnte mit dieser Technik auf eine primäre Exenteratio orbitae verzichtet werden, die aktuell nur bei tieferer orbitaler Invasion bzw. Bulbusinfiltration durchgeführt werden muss. Ein Vergleich dieser Technik mit der Literatur konnte leider aufgrund der begrenzten Zahlen ähnlicher Arbeiten mit anderen Rekonstruktionstechniken bzw. kurzen Beobachtungszeiträumen nicht ausreichend erfolgen. Bei unserer Studie konnten aufgrund der retrospektiven Art der Arbeit einige Abweichungen von dem o. g. Standardtherapieschema nicht komplett erklärt werden. Außerdem zeigte der Vergleich zwischen den Untergruppen nicht immer eine ausreichende Signifikanz, was weitere Studien mit höherer Fallzahl erfordert.
After the surgical excision of an OSSN of the fornix or the palpebral conjunctiva, we performed in our patient group a reconstruction of the lost conjunctiva with buccal mucosa. In case of involvement of the bulbar mucosa we used an additional amniotic-membrane-transplantation. This reconstruction technique showed a possibility of bulbus salvage and an adequate anatomic stability and function of the eyelids. To judge the outcome of this study, we analysed the recurrence rate, visual acuity, necessity of a follow intervention and the complications. The recurrence rate varies between 2% und 52% in the literature. In our study was the recurrence rate was 27%. In our study, we compared between the R0-resection cases with R1-resection cases, that became additionally an adjunctive therapy. We found no relevant difference between these 2 groups, what points to the efficacy of the applied adjunctive therapy. In our patient group, a stability of the visual acuity was recorded. But there was a necessity of further surgical interventions during the follow-up in 65,06%. An exenteration of the orbita could be spared for the cases with orbital invasion. There is unfortunately a limited number of publications related to reconstruction of palpebral conjunctiva after tumour excision, so that we could not compare our study sufficiently. Because of the retrospective form of this study, we could not always interpret the deviations with the therapy scheme mentioned above. The limited number of cases showed a relative low significance of the results, so that further studies with higher case numbers are recommended.

Vorschau

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten