Beschäftigungskontinuität und -diskontinuität bei älteren Dachdeckern

Auf einen Blick...
  • Das Dachdeckerhandwerk verzeichnete in den zurückliegenden dreißig Jahren eine massive Alterung. Der Anteil der jüngeren Beschäftigten (unter 30 Jahren) hat sich fast halbiert, und der Anteil der älteren Beschäftigten (ab 50 Jahren) hat sich verdoppelt. Beide Altersgruppen sind nun nahezu gleich groß.
  • Nur ein kleiner Anteil der älteren Dachdecker hat den überwiegenden Teil seines Be-rufslebens im Dachdeckerhandwerk zurückgelegt. So hat von den gewerblich Beschäf-tigten, die zwischen 1954 und 1958 geboren wurden und mit 30 Jahren im westdeut-schen Dachdeckerhandwerk tätig waren, nur etwa jeder Siebte mindestens drei-ßig Jahre als Dachdecker gearbeitet. Eine stabile Beschäftigung ist in der Branche somit eher die Ausnahme.
  • Der Krankenstand im Dachdeckerhandwerk ist zwischen 2007 und 2017 von etwa 4 auf über 6 Prozent deutlich angestiegen. Ältere Dachdecker fallen öfter und länger wegen Krankheit aus als jüngere, aber die Alterung in der Branche allein erklärt den Anstieg des Krankenstandes nicht.
  • Kontinuierlich beschäftigte Dachdecker weisen im Durchschnitt längere Arbeitszeiten und höhere Stundenlöhne auf als diskontinuierlich beschäftigte Dachdecker. Dachde-cker, die nach einer kontinuierlichen Beschäftigung die Branche verlassen, haben hö-here krankheitsbedingte Fehlzeiten als jene, die in der Branche verbleiben. Mit steigen-dem Alter nimmt diese Diskrepanz zu. Dies ist ein Indiz dafür, dass gerade eine nach-lassende gesundheitliche Leistungsfähigkeit die kontinuierlich beschäftigten Dachde-cker zum Weggang aus der Branche veranlasst.
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