Die Implantation der Edwards Sapien 3TM Prothese in einer modifizierten, höheren Implantationshöhe zeigte sich in der vorliegenden Studie bei einem für Transkatheter-Aortenklappen-Implantationen (TAVI) typischen, relativ alten und komorbiden Patientenkollektiv, mit einer Gesamtmortalität von 5,0 % nach 30 Tagen als erfolgreich und sicher. Die äußerst geringe Rate von Schrittmacher-Implantationen mit nur 2,5 % und das seltene Auftreten von nur geringgradigen paravalvulären Leckagen bestärken weiterhin den Ansatz, Komplikationen und Limitationen des TAVI-Verfahrens durch höhere Implantation der Prothesen und optimale Nutzung des Prothesendesigns – in diesem Falle der optimalen Platzierung der adaptiven Dichtungsmanschette der Edwards Sapien 3TM – zu reduzieren. Bedenken über mögliche Risiken einer höheren Implantation bestätigten sich in dieser Studie nicht. So kam es zu keiner Prothesen-Embolisation in die Aorta und keiner Obstruktion der Koronarien, welche den Wechsel auf ein offenes chirurgisches Verfahren vonnöten gemacht hätte. Durch die langsame, schrittweise und somit kontrollierte und sehr präzise Implantation war weiterhin keine Re-Ballon-Valvuloplastie oder nachträgliche Valve-in-Valve-Implantation zur Reduktion von paravalvulärer Regurgitation vonnöten, und es zeigte sich stets eine optimale Positionierung der Prothese. Die vorliegende Studie untermauert somit das Potential einer modifizierten, weiter aortalen Implantationshöhe von Transkatheter-Herzklappen mit einer schrittweisen und präzisen Implantationstechnik für ein komplikationsarmes und sicheres Ergebnis. Die oben in 4.9 genannten Limitationen der Studie geben Anstoß, dieses Potential noch weiter wissenschaftlich zu untersuchen und zu belegen, um die TAVI in Zukunft für ein noch breiteres Spektrum von Patienten als sichere und erfolgreiche minimal-invasive Therapieoption anbieten zu können.