Die Rolle der Leberwerte in der Prognose des neuroendokrinen Tumors

Aufgrund der schlechteren Prognose metastasierten neuroendokriner Tumoren ist es notwendig, Parameter zu evaluieren, mit deren Hilfe eine Abschätzung der Prognose notwendig ist. Aus diesem Grund wurden im Rahmen der hier vorgestellten retrospektiven Untersuchung die Daten von 600 Patienten beiderlei Geschlechter bei der Erstvorstellung im Uniklinikum Essen zwischen 1995 und 2015 ausgewertet. Hierbei erfolgte keine Beschränkung auf eine bestimmte Entität innerhalb der neuroendokrinen Tumoren. In den Ergebnissen zeigte sich, dass sich die Leberwerte Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT), Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT), Gamma-Glutamyltransferase (GGT), Laktat-Dehydrogenase (LDH) und alkalische Phosphatase (AP) zur Abschätzung der Überlebenswahrscheinlichkeit bei Patienten mit neuroendokrinen Tumoren eignen. Der prognostische Wert der Leberwerte variierte in Bezug auf eine vorliegende Lebermetastasierung. Erhöhte Leberwerte (GGT, AP und GOT) waren eindeutig assoziiert mit geringerer Überlebenszeit bei Patienten mit neuroendokrinen Tumoren im Vorhandensein von Lebermetastasen. Als Cut-off-Wert wurde der mediane Wert benutzt (GGT: 54U/L, AP: 98U/L, GOT 26 U/L). In weiterführenden Studien muss jedoch geklärt werden, ob dieser prognostische Wert auch bei verschiedenen Tumorstadien und Behandlungsregimen nachweisbar ist. Auch für das Chromogranin A (trotz den verschiedenen limitierenden Faktoren seiner Nutzung als Biomarker) konnte bei einem Cut-off-Wert von 200 μg/l eine prädiktive Wirkung für die Überlebenswahrscheinlichkeit der Patienten abgeleitet werden.

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