The Ideological Transformations of Islamic Social Movements in Egypt : The Cases of the Muslim Brotherhood and the Salafist Call between 1981-2013.

Revolutions offer exceptional opportunities for knowledge because they provide a unique chance to contemplate power, societies, and social movements and to observe changes as well as their underlying reasons. Revolutions thus challenge prevailing knowledge production assets and present alternatives to them.
The uprisings that started on 17 December 2010 in Tunisia and overthrew dictatorships there and in Egypt, Libya, and Yemen were representative of major crises that required grassroots changes. The Islamic movements played a crucial role in the Arab uprisings and the period thereafter. This has increased interest in Islamic social movements (ISMs) and the impact of the six years following the Arab spring on their ideology.

The present study aims to explore and examine the effect of the regime’s power network on the ideological transformation of the Islamic social movements in Egypt.
My thesis argues that the political structure is only partially able to explain that transformation and “single-factor” explanations alone are not sufficient for its interpretation. My thesis stretches our analytical framework and expands it to include ideological, economic, military, and political networks.
According to Michael Mann’s theory of social power, each of these networks “is centered on a different means of organization and social control” (Mann, 1986a, p. 3). Mann’s theoretical framework helps to highlight some of the interconnected networks that contributed to changes within the Egyptian regime, as well as to understand the transformations in the regime’s power networks that led to the 2011 uprisings. In addition, the thesis will address how such transformations were the basis of the ideological transformation of the Islamic social movements in Egypt. Besides Mann’s theory, the thesis will use Hakan Yavuz's typology of Islamic social movements (2003) to link between the regime’s power network and the ideological transformation of Islamic social movements. Yavuz has developed a typology of Islamic social movements to explain why some Islamist movements became society-centered or state-centered.

This combination between Mann’s theory and Yavuz's typology has contributed to the formulation of the hypotheses in this thesis; surpassing the limitations of the “Inclusion-moderation hypothesis,” the thesis explains that changes undergone by the ISMs are not a result of changing political opportunities alone. Instead, the ideological transformation of ISMs is a product of and response to changes in the interrelationships between the regime’s power networks (ideological, economic, military, and political). This combination model explains the structural transformation under which Islamic movements shift from societal to state-oriented movements or vice versa.

The thesis compares the Muslim Brotherhood (MB) and Salafi Call (SC), using cross-case analysis techniques including case-ordered effects and causal networks. It considers the time span between 1981 and 2013, which is shaped by the rule of Hosni Mubarak until the ousting of the Islamist president Mohamed Morsi on 3 July 2013. This period of time is appropriate to provide an objective view of the transformation of the regime’s power network that caused the 2011 uprisings that in turn opened up a political opportunity for Islamic movements. The main question in this analysis asks how changes within the regime's power networks affected the ideological transformation of Islamic movements in Egypt. The aim of comparison between the MB and SC is to identify differences and similarities and to understand the factors behind them.

Revolutionen bieten außergewöhnliche Möglichkeiten für Wissen, denn aus ihnen erwächst die einmalige Chance, Machtverhältnisse, Gesellschaften und soziale Bewegungen zu betrachten und Veränderungen sowie deren Ursachen zu analysieren. Revolutionen hinterfragen somit die vorherrschende Produktion von Wissen und schaffen Alternativen dazu.
Die Aufstände, die am 17. Dezember 2010 in Tunesien ihren Anfang nahmen und dort und in Ägypten, Libyen und Jemen Diktaturen stürzten, waren repräsentativ für große Krisen, die basisdemokratische Veränderungen erforderlich machten. Die islamischen Bewegungen spielten in den arabischen Aufständen und der Zeit danach eine entscheidende Rolle. Dies hat das Interesse an islamischen sozialen Bewegungen (ISMs) und an den Auswirkungen der sechs Jahre nach dem arabischen Frühling auf deren Ideologie gesteigert.

Die vorliegende Studie zielt darauf ab, die Wirkung des Machtnetzwerks des Regimes auf die ideologische Transformation der islamischen sozialen Bewegungen in Ägypten zu erforschen und zu untersuchen.
Die Argumente in dieser Arbeit zielen darauf ab, dass die politische Struktur diesen Wandel nur teilweise erklären kann und dass einseitige Erklärungen für dessen Auslegung nicht ausreichend sind. Die Arbeit erweitert den analytischen Rahmen und ergänzt ihn, um auch ideologische, ökonomische, militärische und politische Netzwerke erfassen zu können.
Nach Michael Manns Theorie der sozialen Macht konzentriert sich jedes dieser Netzwerke auf eine andere Art von Organisation und sozialer Kontrolle (Mann, 1986a, S. 3). Manns theoretischer Rahmen ermöglicht die Herausstellung einiger der miteinander verbundenen Netzwerke, die zum Wandel innerhalb des ägyptischen Regimes beigetragen haben sowie das Verständnis der Transformationen in den Machtstrukturen des Regimes, die zu den Aufständen im Jahr 2011 führten. Darüber hinaus wird in der Arbeit dargelegt, wie diese Transformationen die Basis der ideologischen Wandlung der islamischen sozialen Bewegungen in Ägypten bildeten. Neben Manns Theorie wird diese Arbeit die Typologie islamischer sozialer Bewegungen (2003) von Hakan Yavuz verwenden, um die Machtstruktur des Regimes und die ideologische Transformation der 309 islamischen sozialen Bewegungen miteinander zu verknüpfen. Yavuz entwickelte eine Typologie der islamischen sozialen Bewegungen, um zu erklären, warum einige islamistische Bewegungen gesellschaftszentriert oder staatszentriert ausgerichtet sind.

Diese Kombination zwischen der Theorie von Mann und der Typologie von Yavuz hat zur Formulierung der Hypothesen in der vorliegenden Arbeit beigetragen, Durch die Aufhebung der Grenzen der "Aufnahme-Moderation-Hypothese" erklärt diese Arbeit, dass der Wandel der ISMs nicht aus wechselnden politische Möglichkeiten allein resultiert. Die ideologische Transformation der ISMs ist vielmehr Produkt von und Reaktion auf Veränderungen in den Wechselbeziehungen zwischen den Machtstrukturen des Regimes (ideologische, ökonomische, militärische und politische). Dieses kombinierte Modell erklärt den Strukturwandel, unter dem die islamischen Bewegungen einer Verschiebung von gesellschaftlichen zu staatsorientierten Bewegungen oder umgekehrt unterworfen sind.

Die Arbeit vergleicht die Muslim-Bruderschaft (MB) und den Salafistischen Ruf (SC) mit Hilfe von Cross-Case-Analysetechniken einschließlich Case-Ordered-Effekte und kausaler Netzwerke. Es wird die Zeitspanne zwischen 1981 und 2013 betrachtet, die durch die Herrschaft von Hosni Mubarak geprägt wurde, bis hin zur Absetzung des islamistischen Präsidenten Mohamed Morsi am 3. Juli 2013. Diese Zeitperiode ist angemessen, um einen objektiven Überblick über die Transformation der Machtstrukturen des Regimes zu geben, die die Aufstände von 2011 verursacht hat, die wiederum eine politische Chance für islamische Bewegungen erschlossen haben. Die wichtigste Frage in dieser Analyse bezieht sich darauf, wie Veränderungen innerhalb der Machtstrukturen des Regimes die ideologische Transformation der islamischen Bewegungen in Ägypten beeinflusst haben. Das Ziel des Vergleichs zwischen MB und SC ist, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu erkennen und die Faktoren dahinter zu verstehen.

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