Der Einfluss einer einmaligen Fetuin-A-Substitution auf die partikelinduzierte Osteolyse im murinen Kalvariamodell

In dieser tierexperimentellen Studie wurde die Auswirkung einer Fetuin-A-Substitution auf die Entstehung der Partikel-induzierten Osteolyse untersucht. 28 männliche C57BL/6 Mäuse wurden randomisiert in vier Gruppen eingeteilt. Den Gruppen 2 und 4 wurden im Bereich der Schädelkalotte 30μl kommerziell erhältlicher ultrahochmolekularer Polyethylen (UHMWPE)-Partikel implantiert, während die Gruppen 1 und 3 eine Scheinoperation erhielten. Die Gruppen 3 und 4 erhielten einmalig 20mg eines bovinen Fetuins, während die Gruppen 1 und 2 physiologische Kochsalzlösung appliziert bekamen. Es erfolgte eine Bestimmung von Knochenvolumina mittels Mikro-Computertomographie (MCT), sowie eine qualitative und quantitative histopathologische Analyse der Osteolyseregion. Bei Fetuin-A Applikation zeigten partikelbehandelte Tiere im Zentrum der Sagittalsutur ein signifikant höheres Knochenvolumen als die kochsalzbehandelte Kontrollgruppe (p = 0,035). Die partikel-behandelten Gruppen zeigten im Vergleich zu scheinoperierten Kontrolltieren im MCT sowohl im Zentrum, als auch im gesamten Untersuchungsbereich ein geringeres Knochenvolumen (p < 0,01). Die histomorphometrischen Analysen ergaben auch bei fetuinbehandelten Tieren im Vergleich zu kochsalzbehandelten Tieren eine geringere Osteolysenfläche (p = 0,026) und eine größere zentrale Knochendicke (p = 0,011). In der histopathologischen Analyse zeigten partikel-behandelte Tiere Osteolysen im Bereich der Sagittalsutur und ein durch Makrophagen und Polyethylenpartikel dominiertes Granulationsgewebe. Kontrolltiere hingegen wiesen kaum Osteolysen auf. Die Bedeutung des Fetuin-A in Bezug auf die aseptische Osteolyse ist bisher noch weitgehend unerforscht. In dieser Studie führte die Applikation von Fetuin-A unter osteolytischen Bedingungen im Zentrum der behandelten Region zu einem geringeren Knochensubstanzverlust. Somit könnte Fetuin-A zukünftig als potenziell osteoprotektive Substanz bei der partikel-induzierten Osteolyse eingesetzt werden. Hierbei wäre neben der untersuchten antiinflammatorisch-osteoprotektiven Wirkung der bekannte Einfluss auf die ektope Verkalkung zu untersuchen, um zusätzlich periartikuläre Ossifikationen zu behandeln.

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