Reifegradüberwachung von Software

Durch die wachsende Bedeutung von Softwaresystemen (Stichwort: „Softwareintensive Systeme“) beeinflusst die Softwareindustrie zunehmend auch andere Industriezweige. Aber obwohl sie sich damit zu einer „Leitindustrie“ entwickelt hat, befindet sich ihre Entwicklung - zumindest im Vergleich zu anderen Industrien - noch in einem relativ unreifen Stadium. Angesichts der immer härteren Rahmenbedingungen, die sich insbesondere in einem hohen Termindruck, Budgetrestriktionen, einem dynamischen Umfeld und in der steigenden Komplexität von Software ausdrücken, ist eine Professionalisierung der Entwicklungsmethodik aber zwingend erforderlich, auch, um eine Verschlechterung der Produktqualität zu vermeiden. Das Voranschreiten der Industrialisierung der Softwareentwicklung bildet somit eine zentrale Herausforderung für die Softwarebranche. Im vorliegenden Beitrag wird zur Verbesserung der Möglichkeiten eines kontinuierlichen Monitorings von Softwareprojekten eine Methode vorgestellt, die eine Aussage über die „Reife“ des aktuellen Entwicklungsstands einer Software ermöglicht. Das Ziel der Methode besteht darin, die Eigenschaften der Produktqualität transparent zu machen, um auch unter den sich verschärfenden Rahmenbedingungen qualitativ hochwertige Software entwickeln zu können. Den Bewertungsgegenstand der Methode bildet demzufolge nicht – wie bei vielen Ansätzen - der zugrunde liegende Entwicklungsprozess, sondern das zu entwickelnde Produkt, die Software. Als Vergleichsmethodik wird in dem Beitrag die „Reifegrad-Absicherung für Neuteile“ vom Verband der Automobilindustrie (VDA) herangezogen, da dieses Verfahren das konsolidierte Ergebnis in einem Industriezweig darstellt, der im Zuge der Industrialisierung eine kontinuierliche Verbesserung von Prozessen und Methoden erfahren hat.
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