Prototyping und empirische Evaluation von diskreten Operationen für die kollaborative Interaktion mehrerer Nutzer an berührungssensitiven Wand-Displays

Die Arbeit beschäftigt sich mit der nutzerzentrierten Entwicklung und anschließender Evaluation von Systemen zur kollaborativen Lösungsfindung an großen interaktiven Wandbildschirmen am Beispiel des gemeinsamen Clusterns von Ideen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt neben auf der Entwicklung eines geeigneten Interaktionsdesigns für diesen geteilten Arbeitsbereich sowie der Definition und Ableitung von geeigneten Evaluationskriterien für den entsprechenden Kontext des entworfenen Kollaborationsszenarios, auf der Methodik der Evaluation durch die Kombination aus Erhebungs- und Bewertungsinstrumenten. Hervorzuheben ist hierbei der zeitgleiche Einsatz aus Logging von Nutzerinteraktion und Videoaufzeichnung des geteilten Arbeitsbereichs, weil durch die spätere Kombination, der mit diesen Methoden in Experimenten erhobenen Daten, detaillierte Analysen und Visualisierungen des Gruppenarbeitsprozesses, sowie der zugrundeliegenden Interaktionskonzepte, nach verschiedensten wissenschaftlichen Fragestellungen ermöglicht werden. Neben dem Beitrag zur Forschungsmethodik liefert die Arbeit auch einige konkrete Erkenntnisse zur kollaborativen Arbeit an interaktiven Wanddisplays. So konnte beispielsweise gezeigt werden, dass Multi-Touch Sensorik kein notwendiges Kriterium für die Zusammenarbeit mehrerer Nutzer an einer interaktiven Wand ist, sondern auch Single-Touch-Sensorik ausreichend ist, wenn das Interaktionskonzept die diskrete Zerlegung von Interaktionen erlaubt. Ebenfalls wird gezeigt, dass genau diese diskrete Zerlegung von Interaktionen in einzelne Berührungsoperationen vorteilhaft für den kollaborativen Arbeitsprozess an einer interaktiven Wand ist, weil den Benutzern dadurch ermöglicht wird sich gegenseitig auszuweichen, was bei Interaktionskonzepten mit kontinuierlichem Kontakt, wie z.B. Drag-&-Drop nicht möglich wäre. Auch bei der Frage nach den Vorteilen einer Benutzerunterscheidung durch zusätzliche Sensorik zur Reduktion der Interaktionsanzahl und einer damit verbundenen Verbesserung der Arbeitseffizienz, konnte gezeigt werden, dass durch eine Koppelung des Interaktionsstatus an die einzelnen Mitglieder einer Gruppe zwar die Anzahl der Interaktionen verringert werden kann, durch diese Koppelung aber eine individuelle Autarkie der Gruppenmitglieder entsteht, welche die Möglichkeit zur kollaborativen Interaktion mit anderen Gruppenmitgliedern unterbindet.
The work deals with the user-centered development and the subsequent evaluation of systems for collaborative solution finding on large interactive wall size displays, using collaborative clustering as an example application. In addition to the development of a suitable interaction design for this shared work space and the definition and derivation of suitable evaluation criteria for the corresponding context of the given collaboration scenario, the focus of this work is on the methodology of evaluation through the combination of survey and evaluation tools. Of particular note is the simultaneous use of logging user interaction and video recording of the shared workspace, because the ensuing combination of data collected with these methods in experiments allows detailed analyzes and visualizations of the groups work process and the underlying interaction concepts, according to various scientific questions. Besides the contribution to research methodology, the work also provides some concrete insights into collaborative work on interactive wall size displays. For example, it has been shown that the availability of multi-touch is not a necessary criterion for multi user collaboration on an interactive wall, but that single touch sensor technology is sufficient, if the interaction concept allows discrete decomposition of interactions. It is also shown that it is precisely this discrete decomposition of continuous interactions into individual touch operations that is beneficial to the collaborative work process on an interactive wall, allowing users to evade one another. Also the benefits of a user distinction by additional sensors in order to reduce the number of interactions for an associated improvement in work efficiency is examined. Hereby it is shown, that although coupling the interaction status to individual users can reduce the number of interactions, this coupling also creates an individual interactive isolation of the group members, which prevents the possibility for collaborative interaction with other group members.

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