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Prospective Migration Policy : Scenario Building on Relations Between West Africa and Europe

Migration zwischen Westafrika und Europa ist in den vergangenen Jahren in beiden Regionen zu einem zentralen Thema der politischen Debatte geworden. Spätestens seit dem Valetta-Gipfel im November 2015 und dem Afrikajahr 2017 in Deutschland hatte sich Europa auf bilaterale Konzepte mit einzelnen afrikanischen Ländern konzentriert, die in erster Linie darauf ausgerichtet waren, die Zahl der Migranten kurzfristig zu senken. Dabei ist eine allgemeine Zurückhaltung beobachtbar, in eine intensive Diskussion der zugrundeliegenden strukturellen Herausforderungen für eine vorausschauende und kohärente Migrationspolitik einzusteigen oder die Interessen des Afrikanischen Standpunkts zur Kenntnis zu nehmen. Insbesondere im Zusammenhang des EU-AU-Gipfels in Abidjan Ende November 2017 hat dies Irritationen hervorgerufen, umso mehr als die afrikanischen Teilnehmer auf der Implementierung seit langem vereinbarter Regularien zur Migration und Mobilität bestehen, also innerhalb des Rahmenwerks der Gemeinsamen Afrikanisch-Europäischen Strategie (JAES) und des letzten EU-Africa Gipfels in Brüssel 2014. Die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) und das Käte Hamburger Kolleg / Centre for Global Cooperation Research (KHK/GCR21) der Universität Duisburg-Essen haben für die Migrationsströme zwischen Westafrika und Europa Szenarien entwickelt mit dem Ziel die weitergehende wissenschaftliche Beschäftigung auf diesem Gebiet anzuregen und zugleich einen konstruktiven Beitrag zur politischen Debatte zu leisten und mögliche Ansätze für eine vorausschauende und für beide Seiten förderliche Migrationspolitik zu skizzieren. Auf drei Workshops, die zwischen Juni und November in Berlin, Dakar und Brüssel veranstaltet wurden, habe etwa 30 westafrikanische und europäische Experten Szenarien nach der Shell-Methode entwickelt. Das Buch fasst die Ergebnisse dieser drei Begegnungen zusammen. Die gemeinsam entwickelten Szenarien werden ergänzt durch kurze Beiträge einiger Teilnehmer, die in ganz unterschiedlicher Weise individuelle Erfahrungen und Eindrücken beitragen. Die Autorinnen und Autoren schildern hier ihre persönliche Sicht. die nicht in jedem Fall mit derjenigen ihrer Insitutionen, der FES oder des KHK übereinstimmen müssen. Am 20 November wurden die Szenarien während einer Veranstaltung im Europäischen Parlament vorgestellt. Kurz darauf wurden sie im Vorfeld des EU-Afrika-Gipfels in Abidjan ebenfalls vorgestellt. Weitere Diskussionen und Briefings zu diesen Szenarien sind auch im Jahr 2018 geplant, in Deutschland wie auch in weiteren europäischen und afrikanischen Ländern. (aus dem Editorial)
Migration between West Africa and Europe has become a key political issue in both regions over recent years. Since the Valletta summit in November 2015 and the German ‘2017 Year of Africa’ at the latest, Europe has focussed on bilateral concepts with individual African countries, primarily aimed at reducing the number of migrants in the short-term. There is a general reluctance to engage in any extensive discussions about the underlying structural challenges of a forward-looking and coherent migration policy or to recognise the interests of the African position. Particularly within the context of the EU-AU summit held in Abidjan at the end of November 2017, this has led to some irritation in the relationship, all the more so since the African participants are insisting on the implementation of long agreed regulations on migration and mobility, e.g. within the framework of the Joint African European Strategy (JAES) and the last EU-Africa Summit in Brussels in 2014.
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