Erwerbsminderung und Arbeitsmarkt : Arbeitslosigkeit und regionale Unterschiede prägen Zugänge in Erwerbsminderungsrenten

Auf einen Blick...

  • Vor dem Hintergrund der schrittweisen Anhebung der Altersgrenze für die Regelaltersrente auf 67 Jahre richtet sich die Aufmerksamkeit zunehmend auf die Erwerbsminderungsrente, die nicht an Altersgrenzen gebunden ist. Denn eine vermutlich wachsende Zahl von Beschäftigten wird vor Erreichen der gestiegenen Regelaltersgrenze nicht mehr leistungsfähig und von Arbeitslosigkeit bedroht sein.
  • In den letzten Jahren kamen Neuzugänge in Erwerbsminderungsrente (EM-Renten) – anders als beim Zugang in Altersrenten – weniger oft direkt aus einer stabilen Beschäftigung und mit steigender Tendenz aus einer langen Beschäftigungslosigkeit.
  • EM-Rentner und -Rentnerinnen, die zuvor langzeitbeschäftigungslos waren, erhielten seltener als andere EM-Rentnerinnen und -Rentner vor dem Rentenbeginn medizinische Reha-Maßnahmen der Rentenversicherung. Dies wurde aber nicht durch einen großzügigen EM-Rentenzugang für Langzeitbeschäftigungslose kompensiert. Vorliegende Befunde deuten darauf hin, dass Langzeitbeschäftigungslose öfter als andere zwischen die Sicherungsnetze fallen, die mit Rehabilitation und EM-Rente aufgespannt sind.
  • Es gibt regionale Unterschiede im EM-Rentenzugang. Sie hängen u.a. mit der regionalen Arbeitsmarktlage zusammen und unterstreichen die Wechselbeziehungen zwischen den Sicherungssystemen bei Arbeitslosigkeit und Erwerbsunfähigkeit.
  • Für Ältere ist jedoch kein Zusammenhang zwischen der Arbeitsmarktlage und der Inanspruchnahme von EM-Renten festzustellen; Ältere verlassen einen angespannten Arbeitsmarkt wohl eher über eine vorgezogene Verrentung in der Altersrente als über die EM-Rente.

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