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Cultural Bias in the Perception of Foreign-Policy Events

Cultural bias means individuals judge and interpret a phenomenon according to values that are inherent in their own culture. The same event may be perceived differently by individuals with different cultural backgrounds. This study systematically tests for the presence of cultural differences in the perception of foreign policy events. Using a web survey with a split-sample of Chinese and US foreign policy experts, four domains of foreign policy are explored: sanctions; border violations; foreign aid; and trade agreements. The findings indicate general agreement between Chinese and US experts in the classification of foreign-policy events as cooperative, neutral, or conflictive. In regard to more specific foreign-policy scenarios, the picture is more differentiated. In the case of economic sanctions and border violations, there appears, again, to be general agreement as to the degree of conflictiveness of these events. In addition, perception does not appear to be influenced by collective self-esteem, in the sense that responses remain similar whether the event is described in abstract or country-specific terms. In the case of trade agreements and foreign aid, by contrast, there is a divergence in Chinese and US perceptions in regard to contextual factors such as conditionality and enforcement. Overall, the study suggests that while culture rarely affects the general perception of foreign-policy events, it does play a role in the perception of more complex concepts, such as conditionality and enforcement, that structure the context and meaning of those events.
Kulturelle Befangenheit bedeutet, dass Individuen ein Phänomen oder Ereignis gemäß ihren eigenen kulturellen Werten beurteilen und interpretieren. Dasselbe Ereignis kann von Personen mit unterschiedlicher kultureller Prägung anders wahrgenommen werden. Diese Studie analysiert systematisch ob kulturelle Unterschiede die Wahrnehmung außenpolitischer Ereignisse beeinflussen. Mittels experimenteller Online-Befragung von chinesischen und US-amerikanischen Außenpolitik-Experten, wurden vier Politikbereiche untersucht: Wirtschaftssanktionen; Grenzverletzungen; Entwicklungshilfe; und Handelsabkommen. Die Ergebnisse zeigen, dass chinesische und US-amerikanische Experten in der Klassifizierung von außenpolitischen Ereignissen als kooperativ, neutral oder konflikthaft weitestgehend übereinstimmen. Hinsichtlich spezifischer außenpolitischer Szenarien ist das Bild jedoch differenzierter. Im Falle von Wirtschaftssanktionen und Grenzverletzungen wurde ebenfalls interkulturelle Übereinstimmung hinsichtlich des Konfliktgrads dieser Ereignisse festgestellt. Darüber hinaus spielt kollektives Selbstbewusstsein, d.h. ob ein Szenario in abstrakten oder länderspezifischen Begriffen beschrieben wird, keine Rolle bei der Wahrnehmung dieser Ereignisse. Allerdings wurden signifikante Unterschiede in den chinesischen und US-amerikanischen Wahrnehmungen der Kontextfaktoren Konditionalität von Entwicklungshilfe und Durchsetzungsklauseln in Handelsabkommen festgestellt. Insgesamt deuten die Ergebnisse der Studie darauf hin, dass Kultur zwar selten die allgemeine Wahrnehmung außenpolitischer Ereignisse beeinflusst, jedoch die Wahrnehmung von komplexeren Konzepten wie Konditionalität und Durchsetzungsklauseln prägt, die den Kontext und die Bedeutung von Ereignissen strukturieren.
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