Beschäftigungsstrategien im Dienstleistungssektor in vergleichender Perspektive : Analysen am Beispiel von Callcentern und der Verlags- und Medienindustrie

In den letzten Jahrzehnten hat in vielen “Industrie“-Nationen ein Wandel hin zu Dienstleis-tungsgesellschaften stattgefunden. Im Zuge der Tertiarisierung ist in der Forschung ein ge-stiegener Flexibilisierungsbedarf von Unternehmen und die Zunahme atypischer Beschäfti-gung in Dienstleistungssektoren thematisiert worden. In einem branchen- und international vergleichenden Forschungsdesign geht diese Arbeit zum einen der Frage nach ob die Flexi-bilisierung von Beschäftigung in Dienstleistungsbranchen segmentationstheoretischen Erklä-rungen der Dualisierung von stabilen Kernbelegschaften und flexiblen Randbelegschaften folgt, oder ein Funktionswandel atypischer Beschäftigung erkennbar ist. Des Weiteren wird in einer institutionell vergleichenden Perspektive analysiert, inwiefern eine zunehmende Trans-nationalisierung von Dienstleistungsarbeit zu konvergenten Beschäftigungsstrategien der externen personellen Flexibilisierung in unterschiedlichen Beschäftigungs- und Kapitalismus-systemen führt. Die Ergebnisse verdeutlichen vor allem für wissensintensive Dienstleistungen in der Verlags- und Medienindustrie eine Internalisierung externer Arbeitsmärkte – nicht nur mit Blick auf die Beschäftigungsform der freien Mitarbeit, sondern auch für geringfügig Beschäftigte in „high-road“ Einsatzstrategien. Der Länder- und Kapitalismusvergleich zeigt, dass personalpolitische Entscheidungen von Firmen nach wie vor in hohem Maße in die in-stitutionellen Konfigurationen des jeweiligen Beschäftigungs- und Kapitalismusregimes ein-gebettet sind.
In the past decades many industrialised countries such as Germany have increasingly transformed into service economies. Several researchers have stressed the increasing demand for flexibility in services as well as a growing relevance of atypical employment in this sector. Against the background of current changes in the industrial structure, occupations and employment relations this dissertation offers a comparative analysis of employment strategies in different service industries. The main research questions concern the question whether employment strategies in service industries follow a logic of segmentation distinguishing between internal core and external peripheral workers or instead display a greater functional variety with regard to the use of external workers. Moreover, it tests the commonly made assumption that the service sector is more likely to adopt flexible employment due to higher levels of uncertainty and volatility in service markets by analysing the employment strategies in different countries and capitalistic regimes. Drawing on large scale enterprise surveys of two service sectors, the call centre and the publishing and media industry, the results shed light on the internalization processes of external labour markets in knowledge intensive service work – not only in the case of freelancers but, surprisingly, also with regard to marginal part-time work used in the context of “high road” employment strategies. The international comparison of employment strategies in different capitalistic regimes confirms that institutions remain a key factor for explaining the incidence, intensity as well as deployment strategies of atypical employment in service economies.

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