Zweisprachigkeit, Schulerfolg und Integration von Migrantenkindern mit polnischsprachigem Hintergrund

Der Schulerfolg von Migrantenkindern wird als ein wichtiger Indikator für die Integration angesehen. Der Fokus der Integrationsdebatte liegt in diesem Zusammenhang auf dem über dem Durchschnitt liegenden schulischen Misserfolg einiger Migrantengruppen. Ethnische Gruppen, die sich in Deutschland gut integriert haben, werden in dem Integrationsdiskurs nur wenig beachtet. Schlüssige Erklärungen für ethnische Differenzen konnten in der einschlägigen Forschung bisher nicht gefunden werden. In der vorliegenden Studie werden die Ursachen für den Schulerfolg von Kindern und Jugendlichen mit polnischsprachigem Hintergrund untersucht. Für den Unterschied zwischen den polnischen Zuwanderern, die den deutschen Schülern vergleichbare Schulabschlüsse erreichen, und anderen ethnischen Gruppen ist nach den Ergebnissen der vorliegenden Disserationsstudie das Bildungsniveau der Mutter der entscheidende Faktor. Auch die Frage nach der Bedeutung der Muttersprache der in Deutschland lebenden Migranten für den Erwerb des Deutschen als Zweitsprache und den Schulerfolg wird von den Forschern unterschiedlich beantwortet. In der vorliegenden Studie gibt es keine Anzeichen dafür, dass der Erhalt der Muttersprache für die Kinder eine kognitive Belastung darstellt. Die Aufgabe der Muttersprache bringt den potenziell polnischsprachigen Kindern keine Vorteile bei der schulischen Integration, sondern nur den Verlust der Zweisprachigkeit.

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