Retroiridiale Kunstlinsenfixation

Zielsetzung: Ziel dieser Arbeit ist es, Erkenntnisse zu den funktionellen Ergebnis-sen nach Implantation einer retroiridialen Fixationslinse bei komplizierten Situationen der Kataraktchirurgie zu gewinnen und mit alternativen Intraokularlinsen wie der kammerwinkelgestützten Vorderkammerlinse und sklerafixierte Hinterkammer-Linse zu vergleichen. Patienten und Methode: Zwischen Oktober 2006 und Dezember 2010 wurde bei 186 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 72,6 Jahren im St. Johannes Hospital, in Dortmund in 194 Augen, eine Verisyse® aphake Intraokularlinse der Firma AMO™ retroiridial implantiert. Es wurden der bestkorrigierte Visus und der Augeninnendruck (IOD) präoperativ, postoperativ und nach 2 - 6 Monate nach der Operation gemessen. Die Resultate der häufigsten Indikation für eine retroiridiale Fixationslinse sowie die postoperativen Früh- und Spätkomplikationen wurden ausgewertet. Ergebnisse: Bei allen Gruppen zeigte sich im Follow-up eine statistisch signifikante Visusbesserung in der Ferne (p < 0,001) und beim IOD wurde eine statistisch signifikante Senkung bzw. Normalisierung (p < 0,001) festgestellt. Die häufigsten Ursachen für die Implantation einer Irisklauenlinse retropupillar sind: 1.Die komplizierte Kataraktchirurgie (95). 2. Die sub-/luxierten Linsen (phak und pseudophak) (46) 3. Die Aphakie (44) 4. Der Refrakti-onsfehler (2) und 5. IOL-Beschädigung bei Materialtrübung (1). Häufig trat in den ersten beiden Gruppen das Phänomen der Zonulalyse (42) und der Kapselruptur (37) auf. Das PEX-Syndrom (18,37 %), Traumata und das Marfan-Syndrom spielen eine wichtige Rolle in den ersten 3 Gruppen. Die häufigsten frühen reversiblen postoperativen Komplikationen sind: Pupillenverziehung, Hornhautödem, Vorderkammerblutung, Aderhautamotio, Makulaödem und Bulbushypotonie. Zu den späten Komplikationen zählen: Pupillenverziehung, Irisdefekt, Endothelpigmentablagerung, Pseudophako-/Iridodonesis, Makulaödem, erhöhter IOD und die Reenklavation. Zwischen den beiden Kontrollen zeigte sich die Endophthalmitis (4) und eine Netzhautablösung (3). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der aufgeführten Studie zeigen, dass die Implantation retroiridial ein standardisierter Eingriff auch bei komplizierten Ausgangssituationen ohne gravierende postoperative Komplikationen geworden ist. Im Vergleich zu anderen Möglichkeiten einer Sekundärlinsenimplantation ist diese insbesondere in der Komplikationsrate überlegen.

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