Francisco de Vitoria und der Disput um die Rechtstitel der Conquista in der Neuen Welt

Eine Vielzahl namhafter Gelehrter des 16. Jahrhunderts beschäftigte sich bald nach Verlautbarung der Entdeckung fremder Kulturen in einer neuen Welt mit dadurch aufgeworfenen oder zumindest in neuem Lichte erscheinenden Fragen von fundamentaler staatsrechtlicher Bedeutung. Der Jurist Dr. Juan Gines de Sepúlveda wie die Dominikaner Bartolomé de las Casas und Francisco de Vitoria ermöglichen durch ihre prononcierten Standpunkte eine gewisse Disposition der äußerst vielfältigen und mehr oder weniger konträren Meinungen. Wie aus dem Titel ersichtlich, erfolgt eine thematische Eingrenzung durch die Konzentration auf grundlegende Argumentationen des Dominikaners Francisco de Vitoria. Sein universitärer Ansatz mag als Versuch einer möglichst objektiven Betrachtung christlicher, bzw. spanischer Ansprüche in der Neuen Welt Einblick in die Gedankenwelt des 16. Jahrhunderts geben. Im direkten Vergleich zu den disparaten Vorstellungen der Protagonisten jener legendären Junta de Valladolid des Jahres 1550, Sepúlveda und las Casas, sollen die Grenzen des spanischen Kolonialdiskurses abgesteckt werden.

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