Arbeitsvermögen als externe Ressource? : Eine empirische Analyse betrieblicher Arbeitskräftestrategien in der Bauwirtschaft

Hintergrund der Arbeit ist der Prozess der europäischen Integration, welcher in den letzten Jahren zu gravierenden Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt geführt hat. Für Unternehmen bedeutet der europäische Markt einerseits eine Verstärkung des Wettbewerbs: Es drängen vermehrt ausländische Unternehmen auf deutsche Märkte und sorgen so für mehr Konkurrenz und einen erhöhten Kostendruck. Andererseits bietet der Prozess der europäischen Integration für Unternehmen aber auch neue Möglichkeiten, durch den Einsatz europaweiter Arbeitskräftestrategien auf diesen ökonomischen Druck zu reagieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit (zumindest kurzfristig) zu verbessern. Vor diesem Hintergrund untersucht die Dissertation am Beispiel der Bauwirtschaft, welche Strategien zur Beschaffung von Arbeitskräften Unternehmen verfolgen und wie sich Unterschiede in den betrieblichen Arbeitskräftestrategien erklären lassen. Zu diesem Zweck werden die Strategien systematisch-vergleichend beschrieben und erklärt. Es werden Daten über die Nutzung von betrieblichen Arbeitskräftestrategien erhoben und es wird ein politisch-ökonomisches Modell zur Analyse der Bedingungen des Unternehmenshandelns entwickelt. Dabei steht das Ausmaß, indem die Gesamtheit der gewerblichen Arbeitskräfte extern beschafft wird (Ausmaß der Externalisierung) im Fokus der Betrachtung. Als Ergebnis zeigt sich, dass von den Unternehmen sehr unterschiedliche betriebliche Arbeitskräftestrategien verfolgt werden, die von einem sehr geringen bis zu einem sehr hohen und dauerhaften Ausmaß der Externalisierung reichen. Wesentliche Unterschiede in den Strategien können durch die interne und externe Ressourcenstruktur der Unternehmen sowie erwartete Kostenvorteile und erwartete Reputationsnachteile erklärt werden.

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