Organisationale Beziehungsfähigkeiten in virtuellen Unternehmen : Eine ressourcenorientierte Analyse ihrer strategischen Relevanz

In dem vorliegenden Beitrag wird die Frage untersucht, ob es sich bei organisationalen Beziehungsfähigkeiten um Ressourcen handelt, mit deren Hilfe die Mitglieder virtueller Unternehmen nachhaltige Wettbewerbsvorteile erlangen können. Der stetige Wandel der Märkte veranlasst Unternehmen, nach neuen Strategien zu suchen, mit denen sie langfristig ihr Überleben sichern können. Eine häufig praktizierte Methode besteht darin, Kooperationen mit anderen Unternehmen einzugehen. Als maßgeblicher Erfolgsfaktor derartiger Arrangements werden in der wissenschaftlichen Diskussion die organisationalen Beziehungsfähigkeiten der Kooperationspartner betrachtet. Wenn man berücksichtigt, dass der Erfolg von Unternehmenskooperationen in der Regel daran gemessen wird, ob die Kooperationspartner im Zuge der Zusammenarbeit ihre Wettbewerbspositionen verbessern können, dann liegt die Frage nahe, ob es sich bei organisationalen Beziehungsfähigkeiten um strategisch relevante Ressourcen handelt. Die strategische Relevanz organisationaler Beziehungsfähigkeiten wird in der einschlägigen Literatur zwar häufig betont, wurde bislang jedoch noch nicht umfassend und theoretisch fundiert nachgewiesen. Der vorliegende Beitrag führt den fehlenden Nachweis mit Hilfe einer komparativen Analyse. Zunächst werden die für virtuelle Unternehmen notwendigen organisationalen Beziehungsfähigkeiten - Vertrauensfähigkeit, Akkulturationsfähigkeit und Selbstorganisationsfähigkeit - identifiziert. Anschließend erfolgt ein Vergleich der Charakteristika dieser Fähigkeiten mit den Merkmalen strategisch relevanter Ressourcen im Sinne des Resource-Based View. Die Analyse führt zu dem Schluss, dass es sich bei organisationalen Beziehungsfähigkeiten um strategisch relevante Ressourcen handelt, und zwar in Verbindung mit den in virtuellen Unternehmen zu bündelnden Kompetenzen. Die vorliegende Arbeit zeigt die Bedeutung organisationaler Beziehungsfähigkeiten für die langfristige Existenz von Unternehmen auf und liefert dem Strategischen Management von Unternehmen wesentliche Anhaltspunkte für die effektive Gestaltung zwischenbetrieblicher Kooperationen in Form virtueller Unternehmen.

The thesis deals with the investigation of alliance capabilities' meaning for the realization of sustained competitive advantages in virtual firms. A continuous change in market conditions intensifies firms' efforts to recover new strategies for guaranting their longterm survival. Firms often try to manage the problem by cooperating with other firms. An essential determinant of successful collaboration is seen in the partners' alliance capabilities. The fact that an alliances' success mostly implies improving the partners' market positions raises the question if alliance capabilities are strategic resources. Although a great number of articles emphasize the enormous strategic meaning of such capabilities they fail to prove this important characteristic by a detailed theoretical analysis. The thesis shows the strategic meaning of alliance capabilities in a detailed theoretical way. Regarding the characteristics of virtual firms, there are identified three capabilities that commonly constitute the alliance capabilities for virtual firms: trusting, acculturating and self-organizing. These alliance capabilities are compared to the specific attributes of strategic resources according to the resource-based view. As a result of the analysis alliance capabilities for virtual firms represent strategic resources in case they are joined to the alliance members' competencies that are to be bundled in virtual firms. The thesis demonstrates the strategic meaning of alliance capabilities for virtual firms and thus emphasizes the importance of such capabilities for firms' longterm survival in a varying environment. Besides there are offered effective advices to managers for creating alliance capabilities in virtual firms.

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