Transzendentalliberalismus : Eine Analyse der praktischen Vernunft anhand der politischen Theorien von Rawls, Fichte und Kant

Die neuere Medizinethik beruft sich häufig auf den US-amerikanischen Gesellschaftstheoretiker und Harvard-Professor Rawls, wenn aufgrund der Mittelknappheit im Gesundheitswesen die Rationierung von medizinischen Leistungen etwa durch kostensensible Leitlinien gerechtfertigt werden soll. Mit seiner normativ-deskriptiven Gerechtigkeitstheorie gilt er als einer der größten politischen Denker des vergangenen Jahrhunderts, und die ihn verehrende und kritisierende Rezeption bringt bis heute Wissenschaftspreise und Auszeichnungen, Lehrstuhlberufungen und Karrieren hervor. Die vorliegende Dissertation überprüft die Begründetheit von Rawlsʼ herausragender Geltung in der sog. Scientific Community, indem seine Selbstkritik an der mangelhaften Gerechtigkeitstheorie, sein Bedauern über gravierende Unzulänglichkeiten und seine Forderung der notwendigen, aber wegen persönlicher Gründe ab dem Jahr 2002 nicht mehr durchgeführten Umarbeitung hin zur Deduktion von Recht und Gerechtigkeit aus der praktischen Vernunft aufgegriffen werden. Diese Vernunft wird analysiert anhand der politischen Theorien von Rawlsʼ eigenem Ansatz, Fichtes Gegenentwurf und Kants Œuvre als ihr gemeinsamer Bezugspunkt. Das ist eine reflektierte Kritik der Geschichte und Systematik des politischen Liberalismus am Maßstab der Transzendentalphilosophie.

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