Der Krankheitsverlauf bei Diabetes-Patienten in Behandlung mit Analoginsulin und Humaninsulin unter spezieller Berücksichtigung sozioökonomischer Umstände

In der vorliegenden Arbeit wurde der Krankheitsverlauf von 19.311 Typ-2-Diabetikern in den Jahren 2005 bis 2007 anhand der Abrechnungsdaten einer Betriebskrankenkasse ausgewertet. Die Betrachtungen bezogen die Therapieform sowie sozioökonomische und demografische Merkmale der identifizierten Patienten mit ein. Grob wurden drei Fragestellungen verfolgt. Wer wird Diabetiker? Unter den identifizierten Diabetikern befanden sich überproportional viele Versicherte aus unteren Bildungsgruppen, Angestellte waren zugunsten von Facharbeiten und Nichtfacharbeitern unterrepräsentiert. Nach einer Alters- und Geschlechtergewichtung hatten die Patienten ein niedrigeres Einkommen als der berufstätige Durchschnitt der Krankenkasse. Die Ergebnisse sprechen für eine begünstigende Wirkung eines niedrigen sozioökonomischen Status (SÖS) auf die Wahrscheinlichkeit an einem Typ-2-Diabetes mellitus zu erkranken. Wie werden die Untergruppen therapiert? Den deutlichsten Einfluss hatte das Alter auf die gewählte Therapieform. Mit zunehmendem Alter gab es einen Trend die Therapie zu intensivieren. Unter den Patienten, die bereits mit der Insulinsubstitution begonnen hatten, zeigte sich jedoch, dass jüngere Patienten vermehrt die aufwendigeren und flexibleren Therapieschemata nutzten. Dies galt auch für den Einsatz von Insulinanaloga. Unter den Merkmalen des SÖS zeigte allein das Einkommen einen Zusammenhang. Tendenziell kamen mehr Diabetiker der höheren Einkommensgruppen ohne orale Antidiabetika oder Insulin aus. Welche Merkmale stehen in Zusammenhang mit dem Krankheitsverlauf? Der Krankheitsverlauf wurde durch die Anzahl behandelter Langzeitfolgen im Krankenhaus und die Behandlungskosten in drei Bereichen des Gesundheitssystems bewertet (ambulante und stationäre Behandlungen sowie Arzneimittelverordnungen). Bei den gesuchten Krankenhausbehandlungen zeigten sich Alters-, Geschlechter- und soziale Tendenzen. Patienten in Insulintherapie hatten auch mehr Langzeitfolgen, wobei hier diejenigen mit Insulinanaloga seltener behandelt wurden. Dies bestätigte sich bei der Betrachtung der Kosten, wobei hohe Arzneimittelkosten die Abweichungen im ambulanten und stationären Bereich überkompensierten. Bei einer regressions-analytischen Betrachtung der Behandlungskosten in Abhängigkeit der untersuchten Merkmale zeigte sich, dass insbesondere die Therapieform, das Alter und das Geschlecht der Patienten zu signifikanten Kostenvariation führen.
The present study quantified the impact of social and demographical patient characteristics on treatment costs in three years, also considering hypoglycemic therapy options. Within the study sample, 6.8% of the insured were in treatment for type 2 diabetes. Compared to the non-diabetic insured, the patient sample contained more males and older persons. Employed diabetics also showed lower mean gross salary when compared to non-diabetic employed. In multiple linear regression models, the impact of age, gender and intensive insulin therapy on treatment costs became evident. The use of analogues entailed an additional increase in costs. Rising salary of the patients showed a negative, yet non-significant, effect on treatment costs.

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