Der Einfluss kulturrelevanter Faktoren auf das Entscheidungsverhalten am Beispiel von Korea und Deutschland

Konventionelle wirtschaftswissenschaftliche Ansätze fassen nationale kulturelle Unterschiede oft in stark verallgemeinerte Dimensionen zusammenfassen. Damit vernachlässigen sie allerdings konkrete Eigenschaften von kulturellen Charakteristiken und sind somit begrenzt aussagekräftig. Das Ziel der vorliegenden Studie ist die Wirkungsweise kultureller Faktoren auf das wirtschaftliche Handeln präziser zu untersuchen als dies bislang der Fall war. Als Beispiel hierfür dienen die Länder Deutschland und Korea. Im Rahmen eines Multimethodenansatzes werden Faktoren des kulturellen Kontextes in Korea identifiziert, analysiert und mithilfe eines Verhaltensexperiments anhand von Testpersonen in Korea und Deutschland geprüft. Im Ergebnis lässt sich ein signifikanter Einfluss auf das Entscheidungsverhalten der aggregierten kulturellen Faktoren unter den koreanischen Testpersonen feststellen. Die deutschen Testpersonen hingegen zeigen kein unterschiedliches Verhalten. Desweiteren lässt sich feststellen, dass der Faktor Seniorität einen Einfluss auf Entscheidungen in Korea ausübt. In Deutschland hingegen zeigen Testpersonen, die der gleichen Hochschule angehören, ein kooperatives Verhalten. Neben diesen Erkenntnissen wird die Studie dem Ruf nach einer tieferen Kontextualisierung von Forschungsvorhaben zum wirtschaftlichen Handeln gerecht, indem sie ein mehrstufiges Forschungsdesign vorschlägt, anhand dessen kulturelle Faktoren identifiziert und deren Wirkung in einem weiteren Schritt empirisch geprüft werden können.

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