Aufmerksamkeit, motorische Aktivität und Impulsivität bei jugendlichen Drogenentzugspatienten im Verlauf der stationären Behandlung

Hintergrund: Die bisherige Studienlage schließt auf einen Langzeiteffekt durch Drogen-konsum auf die Verschlechterung der neuropsychologischen Leistungsfähigkeit. Inwieweit sich der Drogenkonsum und der aktuelle Entzug auf die Leistungsfähigkeit im Bezug auf die neuropsychologischen Faktoren Aufmerksamkeit, Impulsivität und motorische Aktivität auswirken, sollte im Rahmen einer Entzugstherapie für Jugendliche untersucht werden. Des Weiteren sollte die Anwendbarkeit des QbTest-Plus bei Patienten im Drogenentzug untersucht werden, der die objektive Beurteilung von Aufmerksamkeitsleistungen sowie der motorischen Aktivität ermöglicht.<br> Methode: In der vorliegenden Arbeit wurden 32 Patienten im Alter von 13 bis 21 Jahren innerhalb der ersten zwei Tage nach Aufnahme und nach 14 Tagen im Entzug mithilfe des QbTest-Plus untersucht. Ergebnisse: Die Patienten zeigten im Vergleich zu der vorgegebenen Normativgruppe durchweg schlechtere Testresultate sowohl in der Aufmerksamkeit, Impulsivität und der Aktivität. Es konnte jedoch keine signifikante Veränderung der Testergebnisse zwischen den beiden Testzeitpunkten festgestellt werden, wobei die Ergebnisse auch eine deutliche Heterogenität zwischen den Zeitpunkten aufwiesen. Auch ein Unterschied der Ergebnisse zwischen Patienten mit verschiedenem Substanzkonsum konnte nicht nachgewiesen werden. <br> Schlussfolgerung: Im Zeitraum der ersten zwei Wochen innerhalb des Entzuges sind bei Jugendlichen Suchtpatienten keine signifikanten Veränderungen bei den gemessenen Variablen der Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Aktivität nachweisbar, auch wenn die Testergebnisse schlechter ausfallen als die ihrer Vergleichsgruppe. Allerdings ist die Aus-sagekraft der Ergebnisse aufgrund der relativ kleinen Stichprobe sowie der Wahl der Test-zeitpunkte eingeschränkt. <br> Abschließend lässt sich festhalten, dass der QbTest-Plus von den Patienten durchweg gut angenommen wurde und sich somit auch für die Beurteilung der oben beschriebenen Symptome unter Entzugsbedingungen gut anwenden lässt.

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