Dokument: Lernen – Verändern – Spaß haben. Warum Minderjährige Partei(jugend)organisationen beitreten

Titel:Lernen – Verändern – Spaß haben. Warum Minderjährige Partei(jugend)organisationen beitreten
Weiterer Titel:Learn – Change – Have Fun. Why Minors Join Political (Youth) Organisations
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=64868
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20240207-131123-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Langebach, Martin [Autor]
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Dateien vom 04.02.2024 / geändert 04.02.2024
Beitragende:Prof. Dr. Hartmann, Peter H. [Gutachter]
Prof. Dr. von Alemann, Ulrich [Gutachter]
Stichwörter:Parteijugendorganisation, Parteimitglieder, politische Partizipation, Junge Union, Jusos, Parteijugend
Dewey Dezimal-Klassifikation:300 Sozialwissenschaften, Soziologie
Beschreibungen:Die erkenntnisleitende Frage, warum minderjährige Jugendliche Partei(jugend)organisationen beitreten, wurde mit einem qualitativen Forschungsdesign und der Methode des problemzen-trierten Interviews sowie des selektiven Samplings umgesetzt. Vor diesem Hintergrund wurden im Zeitraum Juli 2008 bis März 2009 in elf Bundesländern 71 Interviews mit Jugendlichen geführt, die in den vier Monaten vor dem Termin den Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD (Jusos) oder der Jungen Union (JU) beigetreten waren. Nach Bereinigungen verblieben im Sample 64 Interviews: 26 männliche sowie sieben weibliche Neumitglieder der Jusos und 21 männliche und zehn weibliche Neumitglieder der JU. Die deutliche Mehrzahl von ihnen besuchte ein Gymnasium und im Verhältnis nur ein geringer Teil eine Haupt- oder Berufsschule. Die transkribierten Interviews wurden im Anschluss mit dem integrativen Basisverfahren der rekonstruktiv-hermeneutischen Analyse analysiert.
Festzuhalten ist unter anderem, dass das politische Interesse der Jugendlichen variiert: Während der überwiegende Teil als »interessiert« oder »sehr interessiert« bezeichnet werden kann, ist rund ein Viertel »eher schwach« und eine Person »gar nicht« politisch interessiert. Sie weisen alle ein (unterschiedlich stark ausgeprägtes) Vertrauen in die Demokratie auf, allerdings verbinden sie mit ihrem Beitritt nur eine begrenzte Wirkungserwartung. Mindestens 43 der 64 Interviewten haben ein Parteimitglied in ihrem sozialen Umfeld. Zielgerichtet beginnen sich die Jugendlichen mit der Frage des eigenen Beitritts entweder in Folge einer (gerichteten oder ungerichteten) Aktivierung oder als Selbststarter auseinanderzusetzen. Ihre Beitrittsroute zieht sich in der Regel über einige Tage bis mehrere Monate hin, indem sie bevorzugt mit den Eltern, aber auch Freunden über das Vorhaben sprechen, unter Umständen ihre Parteienpräferenz klären und sich einen Eindruck von der ausgewählten Jugendorganisation verschaffen (›reinschnuppern‹). Der Beitrittsentscheidung, die sich als zentrales Motiv in den Interviews identifizieren ließ, liegen unterschiedliche Anreize zugrunde, vor allem ergebnisbezogene selektive sowie prozessorientierte selektive Anreize. Ihnen standen bedingt materielle, vor allem immaterielle Kosten entgegen, die von den Jugendlichen aber niedriger bewertet wurden als der antizipierte Nutzen.

Why minors join political (youth) organisations was the guiding research question for this dissertation project. It was implemented using a qualitative research design, using “problem-centered” interviews and selective sampling as methods of choice. For the survey, 71 interviews were conducted in eleven federal states between July 2008 and March 2009 with young people who had joined either the Young Socialists in the SPD (Jusos) or the Junge Union (JU). All of the minors were interviewed in the four months prior to joining their respective political (youth) organisations. After correcting the sample, 64 interviews remained, of which 26 male and seven female minors had joined the Jusos, and 21 male and ten female minors had opted for the JU. The transcribed interviews were then analysed using computer-assisted qualitative data analysis software MAXqda and applying a “reconstructive-hermeneutic” analysis.
One of the results indicated that the political interest of young people varies: While the majority of those interviewed can be described as “interested” or “very interested”, around a quarter were only “rather weakly” interested in politics and one person was “not interested at all”. They all showed (varying degrees of) trust in democracy but only had limited expectations regarding their efficacy of joining a political (youth) organisation. At least 43 of the 64 interviewees had a party member in their social environment. They pondered on the idea of joining either as a result of (direct or indirect) mobilisation or by their own initiative. The process of joining took between a few days and several months, preferably by talking to parents or friends about the idea first, sometimes getting clarity over their party preference and checking out the selected youth organisation prior to joining. The decision to join, which was identified as a central motive in the interviews, was based on various incentives, yet mostly in relation to certain events or processes. To a certain extent, some of those incentives were countered by the minors setting them off against both material and especially immaterial costs. Usually, however, they expected the anticipated benefits of joining to be greater than the estimated costs.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Philosophische Fakultät » Sozialwissenschaftliches Institut » Soziologie
Dokument erstellt am:07.02.2024
Dateien geändert am:07.02.2024
Promotionsantrag am:21.03.2022
Datum der Promotion:19.01.2023
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